SC2: Die neue Kurzgeschichte „Ein Volk, eine Bestimmung“
Als Teil der in dieser Woche gestarteten Feierlichkeiten zum 10. Geburtstag von Starcraft 2 möchten die Entwickler von Blizzard Entertainment in der nahen Zukunft mehrere neue Kurzgeschichten zu der Hintergrundgeschichte dieses Strategiespiels veröffentlichen, die der Fangemeinde dann komplett kostenlos zur Verfügung stehen sollen. Die erste dieser neuen Geschichten wurde im Verlauf der vergangenen Nacht unter dem Namen „Ein Volk, eine Bestimmung“ in Form eines PDFs für die gesamte Community von Starcraft 2 veröffentlicht. Diese Kurzgeschichte dreht sich dabei dann um das Volk der Protoss, welches nach den Ereignissen aus LotV scheinbar einige Probleme damit hat sich an die neue Ordnung ohne Khala zu gewöhnen. Als Hauptcharakter fungiert dabei dann scheinbar Hochexekutorin Selendis, die einen heimtückischen Mordfall untersuchen muss und dabei auf einen unerwarteten Feind stößt.
Die neue Kurzgeschichte „Ein Volk, eine Bestimmung“ könnt ihr unter diesem Link selbst durchlesen oder auf eurem PC herunterladen. Wer sich vor dem Öffnen dieses 41 Seiten umfassenden PDFs erst einmal einen Eindruck von dieser Geschichte verschaffen möchte, der findet folgend praktischerweise eine kurze Leseprobe zu diesem Werk. Dadurch können potenzielle Leser erfahren, wie diese Kurzgeschichte geschrieben ist.
Bei der Untersuchung eines seltsamen Todes unter den Protoss muss Hochexekutorin Selendis einer unangenehmen Wahrheit über ihr Volk ins Gesicht sehen, um einen unerwarteten Feind aufzuhalten. Hier gibt es einen kleinen Auszug. Anschließend könnt ihr Ein Volk, eine Bestimmung herunterladen, die erste einer neuen Reihe von StarCraft II-Kurzgeschichten zur Feier des 10. Geburtstags des Spiels.
Eine Leseprobe:
„Hochexekutorin, es hat einen Todesfall gegeben.“
Selendis musterte den Protoss, der mit einem Knie auf die gerade erst erneuerten Steine des Tempelplatzes herabgesunken war, um zu ihr zu sprechen. Er trug eine leichte Panzerung – brandneu, aber altmodisch in ihrem Erscheinungsbild. Es war der Stil des Goldenen Zeitalters, der bei einigen der Templer (oder vielmehr der ehemaligen Templer) wieder in Mode gekommen war. Sie konnte dieser nostalgisch verklärten Mode nichts abgewinnen; ihre eigene Panzerung war ebenso neu, mit eleganten modernen Linien, die ihre zierliche Statur unterstrichen. „Gab es einen Kampf?“
„Nein, Exekutorin.“ Alles an seinem Tonfall und seiner Haltung wirkte falsch; er war unsicher, so viel erkannte Selendis auch ohne die emotionale Verbindung, die ihr die Khala einst geschenkt hatte. Es war nun schon einige Zeit her, seit sie durchtrennt wurde, und doch spürte sie immer noch die Abwesenheit der telepathischen Kraft, welche die Khalai über Jahrtausende verbunden hatte – die ungehemmte Empathie und gemeinsame Bestimmung. An ihre Stelle waren neue Hindernisse getreten: Leichtgläubigkeit, Einsamkeit, Missverständnisse. Es bedeutete auch, dass ein größeres Verständnis nur durch Nachfragen und Körpersprache erreicht werden konnte – ein langsamer und furchtbar lästiger Prozess.
Die nächsten Fragen lauteten jetzt: Warum sollte sie den Tod infrage stellen, die sicherste Sache im Universum? Wenn es keinen Kampf gegeben hatte, warum sollte sie sich Angelegenheiten hohen Alters oder Krankheit annehmen? Die Protoss waren nicht unsterblich und den Tod scherte es nicht, ob sie bereits zu wenige waren. „Warum seid Ihr damit zu mir gekommen?“
„Weil es ein eigenartiger Tod ist. Ein falscher.“