Diablo 3 Entwickler-Chroniken: Portal-„Fishing“

Diablo 3 Entwickler-Chroniken: Portal-„Fishing“
Diablo 3 Entwickler-Chroniken: Portal-„Fishing“
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Vor einigen Tagen veröffentlichten die Entwickler von Diablo 3: Reaper of Souls nach langer Zeit mal wieder eine weitere Ausgabe ihrer Entwickler-Chroniken auf der offiziellen Communityseite dieses Action-Rollenspiel, die von Senior Game Designer Joe Shely verfasst wurde und sich mit den in diesem Titel vorhandenen „Großen Nephalemportalen“ und dem sogenannten Portal-„Fishing“ (Das gezielte aussortieren von Portalen) beschäftigte. In diesem informativen Blogeintrag äußerte sich dieser Mitarbeiter von Blizzard Entertainment dann unter anderem dazu, welche Faktoren den erfolgreichen Abschluss solch eines Portals eigentlich beeinflussen, was für eine Philosophie hinter den Design-Änderungen aus Patch 2.4.3 steckt und auf welche Weise das Entwicklerteam die Spielerfahrung während eines Runs in einem Großen Nephalemportal verbessern kann. Wer sich nun für die Meinung von Senior Game Designer Joe Shely und dem Entwicklerteam zu den weiter oben angesprochenen Punkten interessiert, der sollte folgenden Blogeintrag unbedingt durchlesen.

 

Entwickler-Chroniken: Portal-„Fishing“

Hallo miteinander, hier schreibt Joe Shely aus dem Diablo III-Team!

Ich möchte über unsere Philosophie hinter den Design-Änderungen bezüglich der Großen Nephalemportale sowie über unsere Gedanken zum sogenannten Portal-„Fishing“ sprechen.

Wenn ihr höhere Stufen der großen Nephalemportale angeht (um in der Bestenliste für Große Nephalemportale aufzusteigen oder eure legendären Edelsteine zu verbessern), kommt es vor, dass ihr ein Portal beginnt, das ihr nicht abschließen könnt.

Ob ihr ein Portal erfolgreich abschließen könnt oder nicht, hängt von drei Faktoren ab:

  1. Die Gesamtstärke eures Helden. Dazu gehört, wie hoch euer Hauptattribut, eure kritische Trefferchance usw. sind. Dieser Faktor wiegt am stärksten und hängt primär von eurer Ausrüstung ab.
  2. Die Umsetzung des Builds für euren Charakter. Dazu zählt, ob ihr die Aktivitätsdauer von Fokus und Zurückhaltung maximiert, den größtmöglichen Nutzen aus jeder Rotation von Zusammenkunft der Elemente zieht und so weiter.
  3. Eure Anpassungsfähigkeit in Bezug auf die verschiedenen Herausforderungen, mit denen euch das Portal konfrontiert. Dazu gehören der Aufbau des Portals, die Anzahl der Verzweigungen, die Raumgröße, die Art der Gegner sowie der jeweilige Portalboss.

 

Anders ausgedrückt erfordern große Nephalemportale eine Kombination aus drei Dingen: Stärke, Umsetzung und Anpassungsfähigkeit.

Wir könnten auch jedes Portal mit gleichem Aufbau, Layout, gleichen Gegnern und Bossen ausstatten. Somit würde sich der Fokus vollständig auf die Umsetzung verschieben. Das kann in kurzen Etappen Spaß machen und findet tatsächlich auch genauso in den Herausforderungsportalen statt, in denen die Charakterstärke festgelegt wird. Mit jedem neuen Herausforderungsportal lernt ihr einen neuen Charakter und Build zum Ausprobieren kennen. Wir planen, regelmäßig weitere Herausforderungsportale einzuführen, um diese Erfahrung spannend zu halten.

Große Nephalemportale sind jedoch etwas anderes.

Ihr verbringt viel Zeit mit demselben Charakter. Die Stärke dieses Charakters erhöht sich nicht besonders schnell, insbesondere im späteren Spielstadium, wenn ihr mit einem vollständigen Set mit optimalen Werten unterwegs seid. Eure Umsetzung – die Tasten, die ihr drückt – ändert sich ebenfalls nicht besonders häufig. Ihr werdet mit der Zeit besser und probiert vielleicht neue Sachen aus, aber insgesamt bleibt dieser Wert recht statisch … Wir müssen also an einer anderen Stelle ansetzen, um Große Nephalemportale dauerhaft spannend zu halten.

An dieser Stelle kommt die Anpassungsfähigkeit ins Spiel. Wir gestalten Monster, Portalwächter, Affixe und Portallayouts, die euch mit einer großen Vielfalt an Herausforderungen konfrontieren – in angemessenem Rahmen.

Eure Erfahrung soll sich von einem Portal zum nächsten unterscheiden. Zu große Unterschiede schaffen jedoch das Gefühl, keine Kontrolle darüber zu haben, ob man ein Portal abschließen kann. Mit den Änderungen an den Portalen wollten wir diese Variation reduzieren und gleichzeitig die Spielerfahrung von Portal zu Portal unterschiedlich halten.

Wenn die erste Ebene eines Portals eine Höhle ist oder von sehr vielen schlängelnden Täuschern bevölkert wird und ihr sofort wisst, dass dieses Portal für euch unmöglich zu schaffen ist, dann benötigt der Aufbau oder die Monster womöglich ein paar Anpassungen.

In diesem Kontext haben wir die durchschnittliche Größe einer Portalebene in Patch 2.4.3 verringert, um die Anzahl an Ebenen, die man in einem Portal durchläuft, zu erhöhen und so die Bedeutung des Aufbaus oder der Monster einer einzelnen Ebene zu verringern. Wir haben außerdem vor allem dort Verbesserungen vorgenommen, wo ein bestimmtes Monster oder ein Aufbau Probleme hervorgerufen hat. Beispielsweise haben wir die großen leeren Flächen im Himmel-Aufbau verbessert oder lassen die schlängelnden Täuscher jetzt schneller aus ihren Verstecken hervorkriechen.

Wenn ihr natürlich das absolute Limit an Stärke und Umsetzung eures Charakters ausreizt, kommt ihr unausweichlich an einen Punkt, an dem ihr nur mit dem perfekten Portal Erfolg habt. Diese Realität wollen wir nicht umgehen. Aber mit der richtigen Balance zwischen Charakterstärke, Umsetzung und Anpassungsfähigkeit in Großen Nephalemportalen können wir die Spielerfahrung umfassend verbessern und die Grenze, ab der alles perfekt laufen muss, ein wenig nach oben verschieben.

 

 

 

(via)

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