Warcraft III Reforged: Mit dem World Editor erstellte Inhalte gehören Blizzard
Der zu Warcraft 3 gehörende World Editor erfreute sich schon immer großer Beliebtheit bei der Spielerschaft dieses Strategiespiels und diente in der Vergangenheit sogar als Grunde für die Ideen hinter eigenständigen Produkten wie beispielsweise dem gesamten Genre der Mobas. Aus diesem Grund wundert es vermutlich niemanden, dass die Entwickler von Blizzard Entertainment dieses Tool auch in Warcraft III Reforged eingebaut haben und kreative Spieler jetzt diese überarbeitete Version des Editors zum Erstellen ihrer eigenen Karten verwenden können. Auch wenn das Tool selbst recht gut funktioniert, so sind aktuell viele Käufer dieses Titels sehr unzufrieden mit zwei vor Kurzem zu den Nutzungsbestimmungen des World Editors hinzugefügten neuen Regeln für die Nutzer dieses Features.
Eine dieser neuen Richtlinien läuft darauf hinaus, dass die Spieler in ihren eigenen Karten keinen Content mehr verwenden dürfen, der das geistige Eigentum einer dritten Partei darstellt. Es ist also nicht mehr erlaubt die Grafiken oder Inhalte von bekannten Universen zu nehmen und sie für die im World Editor erstellten Karten zu verwenden. Diese neue Regel für den World Editor des Spiels schränkt somit zwar die Freiheit der Spieler ein wenig ein, aber man kann als Spieler zumindest nachvollziehen, warum die Verantwortlichen in der heutigen Zeit kein geistiges Eigentum von anderen Menschen oder Unternehmen in ihrem Strategiespiel sehen möchten.
Die zweite neue Regel für den World Editor von Warcraft III Reforged ist leider wesentlich problematischer und kann trifft bei kaum einem Nutzer wirklich auf Verständnis. Diese Richtlinie verlangt nämlich von den Nutzern des World Editors, dass sie alle Rechte an den von ihnen erstellten Inhalten an Blizzard Entertainment abtreten. Spieler können ihre erstellten Karten also nicht als ihr Eigentum ansehen und es weder über andere Plattformen verkaufen noch als Grundlage für eigenständige Projekte verwenden. Diese Regel hat vermutlich ihren Weg in die neuen Nutzungsbestimmungen gefunden, weil die Verantwortlichen von Blizzard Entertainment eine ähnliche Situation wie damals mit Dota vermeiden möchten. Im Jahr 2012 begab sich Blizzard in einen Rechtsstreit mit Valve, um zu klären, welcher Partei die Grundidee hinter Dota gehört und wer den Namen dieser bekannten Karte verwenden darf. Wenn Blizzard Entertainment damals schon die aktuellen Nutzungsbestimmungen verwendet hätte, dann wäre dieser Rechtsstreit vermutlich nicht zugunsten von Valve und dem ursprünglichen Erschaffer der Karte ausgegangen.
Ansonsten sollte an dieser Stelle auch noch erwähnt werden, dass die neuen Nutzungsbestimmungen den Erschaffern von bekannten Karten zumindest das Sammeln von Spenden erlauben und kreative Spieler auf diese Weise ihre Arbeit mit dem World Editor finanzieren dürfen. Der Erhalt von Spenden ist nur dann verboten, wenn die Spender dadurch einen Vorteil gegenüber anderen Personen erhalten. Ein Vorteil wäre beispielsweise ein verfrühter Zugang zu den erstellten Inhalten.
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Bei all dem Hate den das Spiel im Moment bekommt und evtl auch verdient hat, muss ich sagen, dass ich das richtig finde.