Druiden-Guide #2 – Der Wandel des Druiden

Druiden-Guide #2 – Der Wandel des Druiden
Druiden-Guide #2 – Der Wandel des Druiden
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Der Enclase meldet sich mal wieder mit einem weiteren kleinen Hearthstone Artikel. Anlass hierfür ist der Wandel der Druidendecks von den Topspielern in Europa. In meinen ersten Guide zum Druiden könnt ihr sehen, wie ein HighEnd Druidendeck in Season 2 etwa aussah, kleinere Änderungen fanden sich natürich immer von Spieler zu Spieler. Nun hat sich in den letzten Tagen jedoch einiges geändert und die Gründe hierfür möchte ich mit euch in den nächsten Zeilen erörtern.

Im Groben und Ganzen gibt es 4 neue Karten, welche Einzug in die meisten Druidendecks gehalten haben. Diese hängen auch alle miteinander zusammen und bilden ein etwas aggressiveres Deck, als man es bisher gewohnt war.

1. Chillwind Yeti
2. Savage Roar
3. Force of Nature
4. Azure Drake

Arbeiten wir die neuen Karten erstmal einzeln ab.

Chillwind Yeti

Seit gefühlten Ewigkeiten ist der Yeti bereits eine der begehrtesten Karten in der Arena, denn mit seinen starken Basiswerten ist er immer eine Bedrohung und für nur 4 Punkte relativ günstig zu spielen. In der normalen Ladder war er jedoch nur selten anzutreffen, meistens nur in Decks von Spielern, welchen einige Karten fehlten und ihn als Lückenfüller nutzten. Dies hat sich nun geändert, in mehr und mehr Decks hält er Einzug – und ist nun auch in ~80 % aller Druidendecks anzutreffen.

Savage Roar

+2 Damage für alle eigenen Charaktere – und das für nur 3 Manakristalle? Klingt unglaublich stark, fand bisher jedoch in den wenigsten normalen Druidendecks eine Verwendung. Den Grund werde ich später näher erörtern.

Force of Nature

Eigentlich eine relativ schwache Karte für 6 Manakristalle, wenn da nicht die Synergie mit dem oben angesprochenem Savage Roar wäre. Statt 6 Damage in einer Runde bringt Force of Nature aufeinmal 12 Damage auf Feld – in Kombination für ’nur‘ 9 Manakristalle. Kein schlechter Finisher.

Azure Drake

Vorallem bei Rogues und Drawlastigen Decks schon immer beliebt gewesen, bei den Druiden aber eher selten anzutreffen gewesen. Mittlerweile gehört der Azure Drake jedoch zum festen Repertoire, die Synergie mit den Spells, die Feldpräsenz sowie die Extrakarte ist einfach zu verführerisch.

Das sind sie also, die 4 Neulinge in den Decks der besten Druidenspieler – doch warum? Der Grund ist eigentlich einfach: Es ist in meinen Augen eine verzögerte Reaktion auf den letzten Patch. Wenn ihr bereits seit längerem Kartenspiele spielt, werdet ihr das kennen – nach jeder Balanceänderung braucht es eine Weile, bis sich ein neues Meta gebildet hat…und dann weitere Zeit bis sich weitere Änderungen ergeben, basierend auf den vorherigen Änderungen des Metas 😉 Eigentlich ändert sich das nie, siehe den Wegfall der Ancients of War wegen dem Black Knight. Große Meta Veränderungen sind normal und sprechen sich sehr schnell herum – und nach Balanceänderungen eben umso stärker.

Genau dies ist hier der Fall. Der Patch hat die Aggro Warlocks deutlich geschwächt und die rushenden Magier vertrieben. Der Hunter erlebte sein Comeback und hat die Giant Warlocks damit auch noch vertrieben bzw. reduziert, viele Topspieler sind zu langsamen Druiden- und Paladindecks gewechselt um die Hunter zu countern. Das hat wunderbar geklappt, was dazu führte, dass das Comeback der Hunter nur kurze Zeit andauerte und sie mittlerweile ebenfalls wieder deutlich weniger gespielt werden.
-> Das Ende vom Lied: Unglaublich viele Paladine und Druiden. Diese Decks haben ohnehin gegen fast alles eine gute Chance und keine natürlichen Hardcounter…und nun kommt der springende Punkt: Einige kluge Köpfe haben sich überlegt, wie sie in diesen langsamen Spielen Vorteile haben könnten – und da kommen die 4 oben genannten Karten ins Spiel.

All diese Karten hatten ein hohes Risiko in der alten Meta mit den Warlocks & Mages, denn man hatte einfach nicht den Platz in seinem Deck.

Ein Yeti gegen einen Rushwarlock? Soulfire + Mortal Coil und schon ist er weg und man selbst in einer Situation, aus der man nur schwer zurückkommt.

Savage Roar? Nutzlos, man hatte eh nie eigene Einheiten auf dem Feld und war mit dem Boardclear beschäftigt.

Force of Nature? Käme viel zu spät, in Turn 6 eine Karte die nur 6 Damage macht? Da lachte der alte Warlock doch drüber.

Azure Drake? Gleiches Problem wie Force of Nature und der Yeti.

Doch mit der Metaänderung ist eben genau das kein Problem mehr. Es gibt kaum noch starke Rushdecks aktuell, zumindest nicht in der Masse wie zuvor – und wenn man sich dafür entscheidet, gegen die wenigen Rushdecks etwas schwächer zu sein, dafür aber die langsamen Matches (welche es eben häufiger gibt) öfter gewinnt, hat man alles richtig gemacht.

Zusätzlich haben die neuen Karten nicht nur Vorteile in den sogenannten ‚Mirror‘-Matches, auch gegen die Warrior und Rogues, welche wieder etwas vermehrt gespielt werden, sind aggressivere Spielweisen bzw. gute Finisher von großem Vorteil. Alleine der psychologische Vorteil ist schon enorm, so dumm es sich anhört. Gegen die aktuellen Druidendecks MUSS der Gegner damit rechnen, dass ihr ohne Probleme bis zu 16 Damage in einem Turn machen könnt (Force of Nature + Savage Roar = 14 -> + Claw = 16), dass ist ein unglaublich großer Unterschied in der gesamten Spielweise eurer Gegner. Bisher war es einem Druiden in der Regel nur möglich, zwischen 8-10 Damage zu machen (Ragnaros + Claw, doppelter Swipe, doppelter Druid of the Claw Charge…).

Was bedeutet das? Richtig, der Gegner spielt ganz anders. Beispiel: Gegner mit 12 HP -> Wo er vor der Metaänderung vielleicht noch einen Ragnaros auf ein offenes Feld gelegt hätte und euch vor harte Probleme gestellt hätte, entscheidet er sich nun für einen Heal oder einen Taunt.

Somit hätten wir den Nutzen von Savage Roar und Force of Nature schonmal erklärt, aber warum die Yetis und die Azure Drakes? Simpel: Durch das höhere Potential Spiele im Midgame zu beenden, ist es natürlich hilfreich, dem Gegner möglichst früh ein wenig Schaden zu machen. Hierzu sind die Yetis einfach nur perfekt, in nahezu jedem Spiel landen sie immerhin 1-2 Attacken und stellen den Gegner vor ein paar frühe Probleme / harte Entscheidungen. Die Azure Drakes dienen dazu, dass Deck noch weiter zu verkleinern – vorallem nach dem Wegfall der Novice Engineers, welche früher gespielt wurden, fehlten dem Druiden gefühlt ohnehin ein paar Carddraws. Zusätzlich ist der Spelldamage in vielen Situationen einfach richtig gut und in der Regel ist der Drache in fast jeder Spielsituation seine 5 Manakristalle wert.

Das wichtigste an all diesen Änderungen: Prinzipiell ändert sich das Druidendeck trotzdem kaum. Es ist immernoch langsam, es kann immernoch gegen die seltenen Rushdecks gewinnen und es spielt sich fast wie früher, man hat eben nur ein paar Joker in der Hinterhand.

Kommen wir zum Schluss und meiner neuen Deckliste. Ihr werdet einige Änderungen sehen können, Karten wie der Loat Hoarder, Wild Pyromancer, Farseer und Starfall wurden aussortiert und ersetzt. Wie immer ist es meine eigene Version mit der ich mich derzeit am Wohlsten fühle, es gibt hier hunderte Möglichkeiten der Veränderungen. Ich bin noch nicht komplett glücklich mit dem Fakt, dass nur ein Chillwind Yeti im Deck ist – habe derzeit aber einfach noch keine andere Karte gefunden, die unwichtig genug wäre, um sie herauszunehmen.

Sollten euch ein paar Karten fehlen, würde ich sie wohl mit einem weiteren Yeti / Drake oder gar einem weiteren Force of Nature ersetzen. Viel Spaß mit dem Deck!

~Enclase

6 Comments

  1. Danke 🙂

  2. Könnt ihr bei solchen Guides etc. vielleicht eine Art „Hover“-Funktion für die Kartennamen einbauen, damit die jeweilige Karte beim Drüberfahren direkt angezeigt wird?

  3. Da fehlt bei den Karten zweimal der Druide der Klaue, es sind nur 28 Karten…Wollte das nur sagen, damit man es besser nachbauen kann 🙂

  4. Wirklich klasse von Enclase, sich den „Noobs“ wie mir zu widmen 😉 bin mittlerweile sehr erfolgreich mit dem Deck und es macht wirklich Spaß damit zu spielen – vor allem gut, dass Enclase sich immer wieder dem Meta anpasst und das aktuelle Deck hier postet, weiter so 😉

  5. Könntet ihr für uns deutsche Spieler die Namen der Karten in deutsch in Klammern schreiben?

    Danke und Gruß
    Markus

  6. Hallo Enclase,

    gibt es denn mittlerweile schon wieder ein Meta-Update?

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