Legion: Ein Interview mit Ion „Watcher“ Hazzikostas
Die Betreiber des YouTube Kanals „FatBossTV“ hatten während eines ihrer Livestreams von der aktuell in Köln stattfindenden Gamescom 2016 unter anderem die Chance dazu, ein längeres Interview mit Ion „Watcher“ Hazzikostas über die kommende Erweiterung „Legion“ und die Pläne der Entwickler für dieses Addon zu führen. Dabei konzentrierte sich dieses sehr interessante Gespräch hauptsächlich auf den kurz nach Legion erscheinenden Patch 7.1, den für den 30. August 2016 angesetzten Launch dieser Erweiterung und die in diesem Addon enthaltenen unterschiedlichen Arten von Instanzen. Folgender Artikel beinhaltet nun neben dem Interview auch noch eine übersetzte Zusammenfassung der interessantesten Aussagen des Entwicklers.
Das Interview:
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Die Zusammenfassung:
Patch 7.1:
- Patch 7.1 besteht aus drei Hauptelementen: Karazhan, ein kleiner Raid in Sturmheim und weitere Quests in Suramar
- Wir werden nach dem Launch von Legion mehr Informationen zu Patch 7.1 erhalten.
- Patch 7.1 wurde bereits jetzt angekündigt, weil die Entwickler noch einmal unterstreichen wollten, wie sehr sich der Patch Content in Legion von dem in WoD unterscheiden wird.
- Karazhan ist ein Dungeon, der eine wöchentliche ID besitzt und nur auf Mythic zur Verfügung steht.
- Die Länge von Karazhan könnte dafür sorgen, dass einige Gruppen einen Run in diesen Dungeon auf zwei Tage aufteilen.
- Patch 6.2.3 war für seine Größe ein sehr erfolgreicher Patch.
Neue Dungeons:
- Die alte Struktur der Dungeons von WoW machte das Hinzufügen von neuen Instanzen dieser Art im späteren Verlauf eines Addons recht schwierig, da dadurch dann automatisch die alten Dungeons abgewertet wurden.
- Beispielsweise sorgten ZA und ZG in Cata dafür, dass die Spieler nur noch diese beiden Instanzen besucht haben, weil es dort die besten Ausrüstungsteile gab.
- Durch die mit Legion kommenden „Mythic+ Dungeons“ und die titanengeschmiedeten Verbesserungen für Ausrüstungsteile können die Entwickler nun aber neue Instanzen mit besserer Beute in das Spiel einbauen und die alten Dungeons trotzdem noch relevant für die Spieler halten.
Terminplan für die Raids:
- In den nächsten Tagen wird es einen Blogeintrag mit dem Terminplan für die Freischaltung der Raids geben.
- Der Zeitplan soll dabei dann ähnlich wie in vergangenen Addons aufgebaut sein. Nacht drei Wochen werden sich die normale und heroische Schwierigkeit vom smaragdgrünen Albtraum freischalten, die PvP Saison startet und Spieler können Schlüsselsteine für Mythic+ erhalten.
- Die Nachtwache soll den Spielern erst am Anfang des Jahres 2017 zur Verfügung stehen. Der mit Patch 7.1 kommende Mini-Raid wird den Übergang zwischen dem Albtraum und der Nachtwache bilden.
- Die Freischaltung vom Hochfels und der Schwarzfelsgießerei lagen zeitlich ein wenig zu nahe beieinander. Während Top-Gilden bereits bereit für die Gießerei waren, so rüsteten sich viele normale Gruppen zu diesem Zeitpunkt noch immer bei den Bossen im Hochfels aus.
Mythic+ Dungeons:
- Top-Gilden werden am Anfang von Legion vermutlich viel Zeit in diesem Modus verbringen und sich hier für die höheren Schwierigkeiten der Raids ausstatten.
- Eine durchschnittliche Spielergruppe wird pro Woche vermutlich alle ihre mythischen Schlüsselsteine verbrauchen und 12 bis 15 Durchläufe auf dieser Schwierigkeit veranstalten.
- Wer seinen Schlüsselstein bis zum Ende der Woche aufhebt, der sollte trotzdem noch immer eine Gruppe für diese Schwierigkeit finden. Aus diesem Grund gibt es auch kein Limit dafür, wie oft ein Spieler einen Mythic+ Dungeon abschließen kann.
- Anfang liegt das Limit der bei Bossen in diesem Spielmodus erhältlichen Gegenstände bei „Mythic+ 10“ und gewährt Beute, die ungefähr das gleiche Itemlevel wie die Items aus dem heroischen Albtraum haben. Die richtigen Belohnungen stammen aus den wöchentlichen Kisten, deren Beute dem Mythic Mode der Raids gleicht.
Legendäre Gegenstände:
- Das Balancing an den legendären Gegenständen wurde noch nicht vollständig abgeschlossen.
- Einige legendäre Gegenstände sind die besten Optionen für eine Spezialisierung und einige Legendaries sind die schlechteste Option für eine Spezialisierung.
- Mit den legendären Gegenständen wollen die Entwickler einige sehr interessante Effekte ausprobieren, die auf mehr als nur erhöhten Schaden hinauslaufen.
- Spieler, die sich ungerne in einem Raid aufhalten, sollten sich über den Fund solch eines legendären World Drops besonders freuen.
- Während einige legendäre Gegenstände eher auf längere Bosskämpfe in Raid ausgelegt sind, so gibt es aber auch einige Legendaries, deren besonderer Effekt eher auf der Spielweise von Solo-Spielern basiert.
- Im Verlauf der Erweiterung werden die Entwickler weitere legendäre World Drops in das Spiel einbauen.
- Es wird kein System geben, welches Spielern die Suche nach einem bestimmten Legendary ermöglicht.
- Solch ein System könne es allerdings dann geben, wenn die Anzahl der im Spiel vorhandenen legendären Gegenstände die Chance auf den Fund eines bestimmten World Drops zu sehr verringert.
Artefakte:
- Die Entwickler möchten zu große Nerfs an den Spezialisierungen vermeiden, damit die Spieler nicht das Gefühl haben, als hätte sich die in ihr Artefakt investierte Arbeit nicht gelohnt.
- Die Artefakte und das Sammeln von Artefaktmacht sind die gesamte Erweiterung über wichtig.
Nahkampf vs. Fernkampf:
- Nahkämpfer sind in Mythic+ Dungeons sehr nützlich, da sie über eine hohe Mobilität verfügen und im Gegensatz zu magischen Klassen weniger stillstehen müssen.
- Nahkämpfer könnten besser in Mythic+ Dungeons sein, während magische Klassen besser in Raids sind. Solange die Spanne in solch einem Fall nicht zu groß ausfällt, kann solch ein Ungleichgewicht im Spiel vorhanden sein.
- Die Entwickler möchten das Problem „Nahkampf vs. Fernkampf“ nicht dadurch lösen, dass die Encounter ihre Fähigkeiten nicht mehr gegen Nahkämpfer in ihrer Nähe richten. Das wäre ziemlich langweilig.
- Allerdings finden die Entwickler es nicht gut, dass die Spieler alle anderen Spielweisen sofort als kompletten Müll bezeichnen, nur weil eine bestimmte Klasse oder Spezialisierung um 1% besser ist.
Entfernen von Fähigkeiten:
- Durch das Entfernen vieler Fähigkeiten räumen die Entwickler sich selbst mehr Spielraum dafür ein, um neue Dinge und Mechaniken einzubauen.
- Eines der Themen von Legion basiert darauf, dass die Entwickler die Stärken und Schwächen der einzelnen Klassen hervorheben möchten.
- Die Entwickler haben mit dem Pre-Patch zu Legion viele Fähigkeiten und Talente entfernt, bei denen sie sich in der Vergangenheit einfach für den leichtesten Weg entschieden hatten. Fehlte es einer Klasse in der Vergangenheit beispielsweise an einer Fähigkeit für eine bessere Mobilität, dann bauen die Entwickler eine Reihe mit mehreren Fähigkeiten dieser Art ein. Auch wenn Spieler diese Vorgehensweise mochten, so sorgte sie gleichzeitig aber auch dafür, dass die Klassen sich zu ähnlich wurden.
- Ohne Schwächen kann es auch keine Stärken geben.
- In Legion gibt es nun mehr Raum zum Hinzufügen von interessanten Fähigkeiten oder neuen nützlichen Effekten.
- Die Entwickler möchten gerne dafür sorgen, dass Raidleiter in der Zukunft eher „Mit unserer aktuellen Gruppe könnten wir wirklich einen Jäger gebrauchen“ als „Wir brauchen einfach nur einen Fernkämpfer mit genug Schaden“ sagen.
Der Launch von Legion:
- Das Serverteam hat sehr viel Arbeit in das Verbessern der Serverstruktur investiert, weshalb der Launch von Legion wesentlich besser als der Launch von WoD ablaufen sollte.
- Durch das neue Skalierungssystem sollten sich die Spieler auf alle vier Zonen von Legion verteilen.
- Sollte eine Zone zu voll werden, dann erschafft das Spiel automatisch eine neue Version dieser Zone. Dadurch sollte die Performance der Server gewährleistet werden.
- Das größte Problem beim Launch von WoD war das Fernglas im Forstfeuergrat, welches am Anfang nur von einem Spieler gleichzeitig verwendet werden konnte und den Fortschritt der Spieler behinderte. Der Hotfix der diese Limitierung aufheben sollte, verhinderte die Benutzung des Fernglases leider komplett, was noch mehr Spieler anstaute und an diesem Punkt der Questreihe festhielt. Selbst nach der Lösung dieses Problems waren diese Spieler alle gleichzeitig im Frostfeuergrat und verursachten dadurch dann Probleme mit den Servern, die viele Quests unspielbar machten und noch mehr Spieler in diesem Gebiet festhielten.
Raids und Belohnungen:
- Die bisher in WoW vorhandene Raidstruktur wurde mit Legion nicht verändert, weil es dieses Mal kein wirkliches Problem gab, welches die Entwickler beheben mussten. Änderungen an der Raidstruktur zielten in der Vergangenheit immer darauf ab, bestimmte Probleme mit diesem Feature zu korrigieren.
- Classic zu TBC verringerte die Raidgröße, weil viele Gilden einfach keine 40 Spieler zusammenbekommen konnten.
- Die Einführung von Raids für 10 Spieler und die später hinzugefügte normale Schwierigkeit erlauben es mehr Arten von Spielern diese Art des Contents zu besuchen.
- Die flexible Raidstruktur ist vermutlich die beste Version, da sie die Gruppen der Spieler kaum einschränkt und es ihnen ermöglicht, den Content auf ihre favorisierte Spielweise zu erleben.
- Die verschiedenen Schwierigkeiten bedeuten, dass beinahe jeder Spieler und jede Art von Gruppe einen Raid besuchen kann.
- Mythic benötigt eine feste Größe, um das Balancing möglichst optimal zu gestalten.
- Die T-Sets werden in Legion wieder über den Raidfinder erhältlich sein.
- Die meisten Spieler, die die Raids kompetitiv betreiben, sollten vor der Freischaltung des LFR-Tools bereits einige Set-Teile aus den anderen Schwierigkeiten besitzen. Daher sollten sie sich nicht dazu gezwungen fühlen, auch noch den Raidfinder zu besuchen.
- Wer wirklich Pech hatte und seinen Set-Bonus zu diesem Zeitpunkt noch nicht besitzt, der kann sich fehlende Rüstungsteile über das LFR-Tool organisieren.