Blizzard: Das Cinematic-Director-Panel von der CTN Animation eXpo
In der Nacht von gestern auf heute wurde als Teil der derzeit laufenden CTN Animation eXpo ein interessantes Online-Panel mit dem Namen „Directing at Blizzard“ veranstaltet, welches 6 verschiedenen Regisseuren von Blizzard Entertainment die Gelegentlich zum Besprechen ihrer bisherigen Arbeit und der Entstehung der Cinematics für die Spiele von Blizzard bot. Im Verlauf dieses Events beantworteten diese Regisseure einige Fragen aus der Spielerschaft, sie berichteten über einige besonders wichtige Momente ihrer Arbeit und sie lieferten den Zuschauern einige Hintergrundinformationen zu dem Arbeitsvorgang der Entwickler von Blizzard Entertainment. Wer dieses Panel verpasst hat, der findet folgend sowohl einen Mitschnitt als auch eine Zusammenfassung der vielversprechendsten Aussagen.
Zusammenfassung des Panels:
- Normalerweise besteht der Prozess zum Ausarbeiten eines neuen Cinematics viele offene Diskussionen zwischen den Teams. Das Cinematic „Alter Krieger“ ist die Ausnahme. Das Entwicklerteam meldete sich bei dem Cinematicteam und forderte ein weiteres Cinematic an.
- Um die Kosten der aufwendigen CGI Cinematics etwas zu reduzieren, versuchte das Team viele Assets mehrfach zu nutzen. Jedes dieser Cinematics aus BfA verwendete einige Assets aus vorangegangenen Videos. Für die Szene vor den Toren von OG musste das Team aber trotzdem eine Vielzahl von neuen Elementen bauen.
- Manchmal werden Ideen für ein Cinematics verworfen und in ein anderes Video verschoben. Das Intro-Cinematic zu Cata sollte eigentlich die Worgen und Goblins beinhalten. Das Ganze wurde aber für einen stärkeren Fokus auf Todesschwinge verworfen und in ein anderes Video verschoben. Gelegentlich tauchen solche Ideen auch als Zwischensequenzen oder Momente im Spiel auf.
- Die Blizzcon ist immer eine besondere Zeit für das Cinematicteam, weil ihre Arbeit auf dieser Messe einer vor Ort anwesenden Zuschauerschaft präsentiert wird. Dadurch erhält das Team live Reaktionen von den Zuschauern. Die Premiere des Cinematics für Shadowlands war besonders interessant. Das Auftauchen von Bolvar war eigentlich kein besonderer Moment für das Team. Allerdings gab es im Vorfeld ein kleines Leak und die Spieler hypten das Auftauchen dieser Figur ziemlich stark. Dadurch wurde der Moment für sie selbst wesentlich spannender.
- Es ist ziemlich schwer bei der Erschaffung eines Cinematics einen Weg zu finden, der aktive Spieler, mögliche Rückkehrer und Neulinge anspricht. WoW ist da wie eine TV-Serie in Saison 16-
- Charaktere mit einer langen Hintergrundgeschichte sind ebenfalls ziemliche Herausforderungen. Der Kriegsbringer-Teil für Sylvanas war schwierig, weil das Entwicklerteam bestimmte Reaktionen vorgeschrieben hatte, die nicht den Vorstellungen des Cinematicsteams entsprachen. Die erste Version des Videos ging auf die Lore hinter Sylvanas ein und fühlte sich viel zu langweilig an. Die finale zweite Variante versucht Sylvanas an einem ihrer schlimmsten Tage darzustellen und vermittelt nicht die gesamte Geschichte der Figur.
- Normalerweise stehen den Entwicklern für ein hochauflösendes Video 8 bis 11 Monate an Zeit zur Verfügung. Der Trailer für Karazhan aus Patch 7.1 musste in weniger als 2 Monaten erstellt werden.
- Das Budget für die im Vorfeld von MoP veröffentlichte Serie „Die Bürden des Shaohao“ lag bei gerade einmal $1000.
- Das Cinematic für den finalen Moment von N’Zoth war etwas komplett Neues. Das Team versuchte zum ersten Mal die Charaktere der Spieler fest in solch ein Video einzubauen. Das Ganze fühlte sich etwas komisch an, wenn man jemand anderem beim Spielen zusah oder einen Mitschnitt anschauen. Es war aber sehr cool, wenn der eigene Held plötzlich im Video auftauchte. Das Team hat durch dieses Video auf jeden Fall einige Lektionen gelernt.