Blizzard: Ein weiterer Rechtsstreit gegen die Herstellung von Bots und eine Anschuldigung wegen Diebstahls
Im Verlauf der vergangenen Woche haben die Verantwortlichen von Blizzard Entertainment eine weitere Klage aufgrund eines Verstoßes gegen das Urheberrechtsgesetz gegen den Entwickler James “Apoc” Enright und viele weitere ungenannte Personen eingeleitet, die für die deutsche Firma „Bossland“ an den „Buddy“-Bots arbeiteten. Das Programm „Buddy“ existiert dabei in verschiedenen Versionen erlaubt es seinen Nutzern relativ einfach in den verschiedenen Spielen von Blizzard zu schummeln, was selbstverständlich gegen die Nutzungsbestimmungen der jeweiligen Titel verstößt.
Wie allerdings die Seite „torrentfreak.com“ berichtet, sieht es nun ganz danach aus, als hätten sich die Anwälte zumindest mit James “Apoc” Enright außergerichtlich über diese Klage einigen können. In diesem „Deal“ hat Enright zugestimmt den Source Code für den Bot „Stormbuddy“ für Heroes of the Storm an die Verantwortlichen von Blizzard Entertainment zu übergeben, sodass die Entwickler ihren Team Brawler besser gegen die Verwendung dieses Programmes schützen können.
Da James “Apoc” Enright allerdings nur ein freier Mitarbeiter bei „Bossland“ angestellt war und die Rechte für den Source Code auch weiterhin bei dieser Firma liegen, hat Bosslands CEO Zwetan Letschew vor Kurzem nun gegenüber „torrentfreak.com“ erwähnt, dass er diesen Vorfall als recht zwielichtig einstuft und Blizzard Entertainment nun des Diebstahls seines intellektuellen Eigentums beschuldigt. Aus diesem Grund wird „Bossland“ in den kommenden Tagen nun eine Klage gegen Blizzard einreichen und dort dann versuchen alle Informationen zu diesem „Deal“ mit Enright zu erhalten.
Bossland CEO Zwetan Letschew: Today Blizzard acted in a manner as shady as possible for a multi-billion-dollar corporation. We were informed that the deal compelled Apoc to submit the entire source code of Stormbuddy, which is actually the intellectual property of Bossland GmbH, to Blizzard.
Da Blizzard mithilfe dieses Source-Codes theoretisch gegen alle Nutzer von „Stormbuddy“ gleichzeitig vorgehen könnte, haben sich die Verantwortlichen von „Bossland“ mittlerweile dazu entschlossen, den Handel mit diesem Produkt einzustellen. Zusätzlich dazu soll auch die Entwicklung an diesem Bot eingestellt werden, sodass der Verkauf dieses Tool auch in Zukunft nicht weiter fortgesetzt wird. Die restlichen Bots dieser Firma werden allerdings auch weiterhin angeboten, da die scheinbar einen anderen Code verwenden.
Stellungsnahme von Blizzard:
Auch wenn man die Folgen dieser beiden Klagen derzeit noch nicht wirklich einschätzen kann, so haben sich die Verantwortlichen von Blizzard Entertainment vor Kurzem aber nun gegenüber der Seite „kotaku.com“ zu diesem Vorfall geäußert und dabei dann ihre Sicht der Dinge geschildert. Den Aussagen der Mitarbeiter von Blizzard zufolge ist „Bosslands“ gesamtes Firmenmodell auf dem Schummeln und Betrügen von Spielern und Entwicklern ausgelegt, was zu negativen Spielerfahrungen ihrer Kunden und somit auch zu einer Verringerung ihres Umsatzes führt.
Aus diesem Grund will Blizzard auch in der Zukunft stark gegen die Nutzer und die Entwickler von Bots vorgehen und diesen Kampf wenn nötig auch in einem Gerichtssaal austragen. Bisher konnten die Anwälte von Blizzard bereits mehrere Rechtsstreite gegen die Hersteller von Bots gewinnen, weshalb die Mitarbeiter von Blizzard aus in diesem Fall davon ausgehen, dass sie trotz der Verzögerungstaktiken und den Ausreden von „Bossland“ auch in Zukunft dann Erfolg mit ihren Klagen haben werden.
Ansonsten möchten die Verantwortlichen von Blizzard ihre Spielerschaft erneut daran erinnern, dass die Verwendung der Bots von „Bossland“ oder eines anderen Herstellers zu einem vorübergehenden oder dauerhaften Bann führen kann.
Blizzard: Bossland’s entire business is based in cheating, and the use of their bots negatively impacts our global player community. That’s why we do not tolerate cheating in our games, and it’s why our players overwhelmingly support that policy. We’ve already won numerous cases against Bossland in Germany (where they’re based), and despite their tactics to delay the ongoing proceedings and the related repercussions, we’re confident that the court system will continue to validate our claims and ultimately stop the distribution of these cheating bots.
We’ll continue to aggressively defend our games and services, within the bounds of the law, in an effort to provide the best possible experience for our players. We want to use this as an opportunity to remind players who might not be aware—using bots, such as those distributed by Bossland, to automate gameplay in our games will result in a loss of access to those games.
Ich finde die Klage von Blizzard vollkommen richtig.
Ein Produkt zu vertreiben um gezielt andere Produkte und die damit festgesetzten Regeln zu untergraben und damit die „nicht Bots nutzende“-Spielerschaft zu stören und ggf. die Serverperformace zu gefährden ist einfach nicht korrekt.
Ich frage mich sowieso warum man in Spielen auf Bots zurückgreift. Ist es nicht Sinn und Zweck eines Spiels es auch zu spielen, Bekanntschaften zu machen (im Sinne von Online-Spielen) und ein gewisses Erfolgsgefühl zu haben?
Oder bin ich mit dieser Ansicht einfach veraltet? ^^“
Anfang/mitte WoD wo Schwarzfaust noch echt knackig war, hatten meine Freunde kein Bock auf Raid oder der gleichen und wollten nur Arena/Bg´s und der gleichen spielen, hatten aber zwischen LvL 1-100 keine lust zu spielen, also musste man sich anders verhelfen und wenn sie schlafen gingen, zur Arbeit oder gerade was anderes am PC machten, ließen sie den Bot laufen und mussten sich damit nicht mehr „abquälen“.
Ich habe auch solch eine Person in meinem Bekanntenkreis, die ich selbstverständlich für sein Schummeln bei Blizzard meldete.
Das ist ja schön für deinen Kumpel… allerdings hätte er genauso gut 50€ für den Level-Boost verwenden können und dsnn wären es nur noch 10 Level gewesen. Es gibt also Alternativen, wenn man nur will.
Allerdings sterben die Ausreden für Bot-Nutzer oder Gold-Käufer leider auch nicht aus.
Ich kann Blizzard verstehen das Sie nicht wollen das Prozesse im Spiel durch Automatisierungen „vereinfacht“ werden. Ich bezweifle jedoch das Blizzard groß Perspektive im Gerichtssaal hat. Bots verstoßen zwar gegen die Nutzungsbedingungen aber meines wissen nach nicht gegen gültige Gesetze. Außerdem stehen WoW und Honorbuddy ja gewissermaßen im Wettbewerb zueinander, demnach wäre ein Urteil gegen Honorbuddy doch viel Wettbewerbs schädigender als alles andere und gerade den sollte man meiner Ansicht nach schützen.
Verständlich das Blizzard an den Scource Code für die Bots gelangen möchte um so besser gegen jene Bots vorzugehen. Aber mit dem außergerichtlichen Deal einen Mitarbeiter von Bossland dazu anzustiften den Scource Code, an dem er nicht wirklich die Urheberrechte besitzt, zu verbreiten ist nochmal eine komplett andere Geschichte.
Das ist dann genauso Illegal wie das verbreiten des Scource Code vom WoW Client/Server.
An sich hat zwar der freie Mitarbeiter diese Straftat begangen, aber Blizzard trägt da in meinen Augen eine beachtliche Mitschuld.
Einen „Wettbewerb“ zwischen Blizzard und Honorbuddy mag ich beim besten Willen nicht erkennen. Schliesslich ist Honorbuddy von WoW abhängig (zumindest teilweise), während WoW ohne Honorbuddy vermutlich sogar besser als mit agieren kann.
Ein Wettbewerb besteht m.E. nur, wenn ein gleiches oder ähnliches Produkt vertrieben wird… aber BLIZZARD vertreibt WoW und Honorbuddy vertreibt (nennen wir es mal euphemistisch so) „Hilfestellungen“ für ein fremdes Spiel. Wettbewerb? Fehlanzeige.
Wenn man böse ist, könnte man höchsten von Schmarotzertum sprechen, wobei sogar die Schmarotzer oft dem ursprünglichen Organismus in irgendeiner Art helfen… noch nicht mal dies mag ich hier zu erkennen.