Tipps & Tricks zur Schwarzherzbucht
Wie letzte Woche angekündigt, geht es diese Woche in meinem Guide um die Karte Schwarzherzbucht. Der Guide wird in gewohnter Weise aufgebaut sein: Zuerst gehe ich auf den Aufbau der Map und die Kartenmechanik ein, und gebe abschließend einige allgemeine Strategietipps.
Aufbau der Map
Die Schwarzherzbucht ist eine Karte mit drei Lanes, die alle unterschiedliche lang sind. Die oberste Lane ist die längste und die untere ist die kürzeste. In der unteren Lane gibt es außerdem drei Söldnerlager: Zwei Lager Belagerungsriesen (auf der Karte hellgrün markiert) jeweils kurz vor Base und ein Ritterlager ganz im Süden der Karte. Da die Lane sehr kurz ist, und sich drei Söldnerlager in unmittelbarer Nähe befinden, lässt sich diese Lane sehr gut und einfach pushen.
In der obersten Lane gibt es einem Beobachtungspunkt, mit dessen Hilfe man (ähnlich wie auf Tempel des Himmels) den oberen Teil der Map gut kontrollieren kann. Außerdem gibt es dort noch drei weitere Söldnerlager: jeweils ein Ritterlager (dunkelgrün markiert) kurz vor den jeweiligen Basen und ein Golem Boss ganz im Norden der Map (rot markiert).
Die Kartenmechanik
Ungefähr in der Mitte der Karte befindet sich Kapitän Schwarzherz (Blau markiert; er spwant 1:10 Minuten nachdem das Spiel begonnen hat) mit seinem Schiff (zwischen der mittleren und unteren Lane). Ziel auf dieser Map ist es Schwarzherz mit genug Dublonen zu bestechen, damit er mit den Kanonen seines Schiffen die gegnerische Basis unter Beschuss nimmt. Das Kanonenfeuer besteht aus 12 Schüssen konzentriert sich immer zuerst auf die T1 Strukturen in der mittleren Lane, danach auf die der oberen Lane und schließlich auf die der unteren Lane. Wenn alle T1 Strukturen zerstört sind, feuern die Kanonen zunächst wieder auf die T2 Strukturen in der mittleren Lane, danach auf die der oberen, und schließlich auf die der unteren Lane. Sind alle T2 Strukturen zerstört, wird der Nexus unter Beschuss genommen.
Die erste Kanonensalve kostet euch 10 Golddublonen, danach steigt der Preis für weitere Salven jedes Mal um zwei Dublonen an. Die nächste Salve kostet also 12 Münzen dann 14 usw. Diese Preiserhöhung gilt allerdings nur für euer Team! Wenn ihr also die erste Kanonensalve für 10 Dublonen gekauft habt, kostet die erste Salve für eure Gegner trotzdem 10 Dublonen, nur für euch steigt der Preis auf 12.
Es gibt 4 Möglichkeiten um Dublonen zu bekommen:
1. Schatztruhen: Auf der Map spawnen in regelmäßigen Abständen zwei Schatztruhen, eine in der mittleren Lane und eine in der unteren (Orange markiert). Jede dieser Truhen droppen jeweils 5 Münzen, wenn ihr sie zerstört. Ihr braucht 12 Autohits um die Truhe zu zerstören, die Münzen droppen nach 6 (2 Münzen) und 12 (3 Münzen) Schlägen. Die Truhen erscheinen zum ersten Mal 50 Sekunden nachdem das Spiel angefangen hat. Ihr Respawn ist eher zufällig und daher nicht genau vorhersehbar. Es ist sicher, dass der Timer erst beginnt, nachdem beide Truhen zerstört wurden, es dauert meistens um die drei Minuten bis die Truhen erneut erscheinen. Ihr solltet euch also 2:30-2:45 Minuten nachdem beide Truhen zerstört worden sind, für den nächsten Truhenspawn bereit machen.
2. Skelettlager: Über die Map sind vier Skelettlager verteilt (Orange markiert), die jeweils zwei Dublonen droppen, wenn ihr beide Skelette getötet habt. Zwei der Lager befinden sich jeweils direkt nördlich der Belagerungsriesen in der unteren Lane, die anderen in der oberen Lane direkt südlich des T1 Tores. Die Skelette respawnen 2:30 Minuten nachdem sie getötet wurden.
3. Söldnerlager: Jedes Söldnerlager (Ritter, Belagerungsriesen und Boss Golem) droppt außerdem jeweils zwei Dublonen, wenn ihr es eingenommen habt.
4. Gegnerische Helden, die Münzen aufgesammelt haben: Wenn ihr einen gegnerischen Helden tötet, der Münzen aufgesammelt hat, droppt er diese und ihr könnt sie einsammeln. Neben dem Lebensbalken oder im Tab-Menü könnt ihr sehen, ob und wie viele Münzen ein Held bei sich hat.
Die Schwarzherzbucht ähnelt also dem Tempel des Himmels in gewisser Weise, denn auch hier lässt sich das Spiel theoretisch alleine mit Hilfe der Kartenmechanik gewinnen. Allerdings gerät ein Nachteil im Early Game hier nicht so leicht außer Kontrolle. Im Gegenteil, da es für die Gegner immer teurer wird die Kanonen erneut abzufeuern, ist es recht einfach einen Vorsprung der Gegner wieder wett zu machen.
Strategie
Laneverteilung an Kanonen anpassen: Meiner Meinung nach ist es am besten zum Start des Spiels 4 Helden in den oberen Teil der Karte und einen alleine auf die untere Lane zu schicken. Da die untere Lane mit Abstand die kürzeste ist, kann man sie sehr leicht alleine pushen, gerade wenn man einen Spezialisten spielt. Außerdem entbricht um die obere Truhe meist ein größerer Teamfight, da sich zwei Lanes in unmittelbarer Nähe befinden. Wenn die ersten beiden Truhen zerstört wurden, sollten jeweils 2 Helden in obere und mittlere Lane gehen um XP zu sammeln. Alternativ könnt ihr auch 3 in die mittlere Lane schicken um die Lane stärker zu pushen und den nächsten Kanonenangriff effektiver zu machen. Sobald die Türme und das Fort in der mittleren Lane zerstört sind, solltet ihr euren Fokus auf die obere Lane lenken, da die Kanonen als nächstes auf die Strukturen in der oberen Lane schießen werden. Das heißt, ihr solltet möglichst 3 Helden in die obere Lane zum pushen und jeweils einen in die mittlere und untere Lane um XP zu sammeln schicken. Ist das Fort in der unteren Lane zerstört, wandert der Fokus die untere Lane, danach beginnt der „Zyklus“ von vorne in der mittleren Lane. Hierbei gilt es natürlich den Stand des Spiels (Heldenlevel) zu berücksichtigen im Mid und Late Game ist es wahrscheinlich am besten, wenn ihr euch nur noch als 5er Team auf der Map bewegt, da einzelne Helden sonst sehr schnell ausgeschaltet werden können.
„Smileyface of Doom“: Der Beobachtungspunkt im oberen Teil der Map trägt den Beinamen „Smileyface of Doom“ (auf der Minimap sieht er aus wie ein lachender Smiley), da gerade zu Beginn des Spiels viele Spieler direkt zum Beobachtungspunkt hetzen, nur um dort getötet zu werden. Im Early Game würde ich strikt davon abraten sich auf einen Kampf um das Smileyface einzulassen! Die Vision, die der Beobachtungspunkt gibt, ist zwar sehr nützlich, aber gerade in dieser frühen Phase des Spiels, wenn sich pro Team jeweils vier Helden in unmittelbare Nähe befinden, halte ich es für besser den Beobachtungspunkt ggf. eher zu ignorieren. Außerdem ist es deutlich wichtiger XP zu sammeln und zu versuchen so viele Münzen wie möglich aus dem ersten Truhenspawn zu sammeln. Wenn euer halbes Team bei einem Kampf um einen relativ wichtigen Beobachtungspunkt stirbt, bekommen die Gegner nicht nur einen Vorsprung an Erfahrungspunkten, sondern vermutlich auch alle fünf Münzen aus der oberen Truhe.
Wann gibt man die Dublonen ab? Hier gilt als gute Faustregel, dass man die Dublonen am besten abgibt, wenn das Team genug hat, um eine Kanonensalve auszulösen. Wenn ihr einen squishy Helden spielt, und es sich gerade anbietet abzugeben, ist das natürlich auch nicht falsch. Aber es ist einfach sicherer, wenn man nicht alleine abgeben geht. Am besten ist es natürlich, wenn ihr wisst wo sich die Gegner gerade aufhalten, wenn ihr abgebt.
Ein weiterer beliebter Fehler wird häufig gemacht, wenn die erste Kanonensalve ausgelöst werden soll. Viele Teams geben ihre Münzen hier sofort ab, wenn sie die nötigen Zehn Münzen zusammen haben, um das Risiko zu mindern diese wieder zu verlieren. Allerdings mindert man damit die Effektivität der ersten Salve ein wenig. Wie gesagt, schießen die Kanonen zuerst auf die T1 Strukturen in der mittleren Lane. Die Salve hat allerdings nur genug Durchschlagskraft um beide Türme, das Tor, den Mondbrunnen und die Hälfte des Forts zu zerstören. Wenn ihr also sicher gehen wollt, dass die erste Salve das Fort zerstört, müsst ihr vorher mindestens einen der Türme in der mittleren Lane zerstören. Dadurch bekommt ihr immerhin 800 Erfahrungspunkte mehr. Hier muss noch erwähnt werden, dass diese Taktik noch aus der Alpha stammt, als die Türme noch keinerlei XP gegeben haben, sondern nur das Fort. Seit dieser Änderung ist es sicherlich weniger wichtig geworden darauf zu achten, dass mindestens ein Turm down ist, wenn man abgibt, aber ich finde es dennoch gut zu wissen und 800 XP mehr sind ja nun auch nicht zu vernachlässigen.
Münzen > Teamfights: Wenn euer Team viele Münzen hat und das gegnerische Team nicht, solltet ihr Teamfights weitestgehend vermeiden. Es sei denn ihr habt einen massiven Levelvorsprung und seid euch recht sicher, dass ihr den Kampf gewinnen werdet. In der Regel ist es aber ratsamer zu versuchen die Münzen zunächst abzugeben. Um die Aufmerksamkeit der Gegner vom Abgabepunkt abzulenken könnt ihr z.B. Söldnerlager einnehmen, die die Gegner dann zunächst verteidigen müssen. Generell solltet ihr aber immer im Kopf haben, dass ihr vorsichtiger spielen müsst, wenn ihr viele Münze bei euch tragt!
„PvE-Modus“: Wenn ihr euch einen großen Vorsprung erarbeitet habt, könnt ihr theoretisch in den „PvE-Modus“ wechselt, d.h. ihr versucht möglichst alle Söldnerlager auf der Karte zu übernehmen, um die Gegner beschäftigt zu halten. Während die Gegner mit dem Verteidigen der Söldner beschäftigt sind, könnt ihr weitere Söldnerlager einnehmen und die so gesammelten Münzen leicht bei Kapitän Schwarzherz abgeben und eine Kanonensalve auslösen. Die Truhen solltet ihr ebenfalls recht einfach bekommen können, wenn die Gegner mit dem Verteidigen ihrer Basis beschäftigt sind. Ich möchte bei dieser Taktik aber zu bedenken geben, dass dies nur funktioniert, wenn ihr euch in der Zeit auf wenig Teamfights einlasst und vor allem eure Münzen nicht durch dumme Tode verliert. Außerdem muss man bedenken, dass der Preis für die Kanonensalven immer weiter steigt, ihr müsst also immer mehr Söldnerlager farmen um die nächste Salve zu triggern. Ihr solltet also ebenfalls bedenken, wie häufig ihr in dem Spiel die Kanonen schon abgefeuert habt. Ich bin mir persönlich recht unsicher was diese Taktik angeht, da ich sie selten getestet hab. Wenn man allerdings ein koordiniertes Team hat, und der Vorsprung groß genug ist (man z.B. schon 1-2 Forts eingerissen hat und einen Levelvorsprung hat), kann diese Taktik schon recht gefahrlos zum Sieg führen, da man zu keine Zeitpunkt riskiert seinen Vorsprung durch einen großen Teamfight zu verlieren.
Söldnerlager: Anders als z.B. auf den Geisterminen, gibt es auf der Schwarzherzbucht keinen richtigen Zeitpunkt um Söldnerlager einzunehmen. Ihr solltet sie allerdings regelmäßig einnehmen, da ihr zum einen Dublonen dafür bekommt und die Söldner zum anderen dabei helfen können den von mir früher angesprochenen wechselnden Fokus der Aufmerksamkeit auszugleichen. Wenn ihr z.B. mit 3-4 Leuten die untere Lane pusht, ist es ratsam vorher das Ritterlager einzunehmen, damit es dabei hilft die obere Lane zu pushen. Gleiches gilt, wenn das Hauptaugenmerk des Teams auf dem oberen Teil der Map liegt, könnt ihr die Belagerungsriesen und das dortige Ritterlager einnehmen, um die untere Lane zusätzlich zu pushen. Außerdem ist es immer eine gute Idee die Söldnerlager einzunehmen kurz bevor die Schatztruhen auftauchen, damit diese die Lanes durchpushen während der Fokus auf den Truhen liegt. Oder der Fokus des gegnerischen Teams wird auf das Verteidigen der Söldnerlager gezogen und ihr in aller Ruhe das Gold aus den Truhen einsammeln.
Boss: Auch wenn die Position des Bosses auf dieser Map nicht so gefährlich ist, wie beispielsweise auf dem Tempel des Himmels, solltet ihr trotzdem vorsichtig sein und euch gut überlegen, ob ihr ihn einnehmt. Wichtig ist, dass ihr wenige bis gar keine Münzen bei euch tragt, wenn ihr den Boss angeht, außerdem müsst ihr unbedingt das „Smileyface“ einnehmen bevor ihr euch zum Boss begebt, da das gegnerische euch sonst auf der Minimap sieht und sich sofort auf den Weg zum Boss macht. Ähnlich wie auf Tempel des Himmels würde ich auch hier dazu raten, dass ihr entweder einen Heldenvorteil habt (also mehr Helden von euch am Leben sind, als vom gegnerischen Team), dies ist normalerweise nach einem Teamfight der Fall. Oder ihr habt vorher wirklich viele der anderen Söldnerlager eingenommen und die Gegner damit beschäftigt (Stichwort: PvE-Modus). Auf jeder Map gilt eigentlich, dass der Boss grundsätzlich der beste Weg ist ein bereits gewonnenes Spiel noch wegzuwerfen.
Das war’s für diese Woche von meiner Seite. Ich hoffe ich konnte einigen Leuten mit diesen Tipps weiterhelfen eine der kompliziertes Maps von Heroes of the Storm ein wenig besser zu verstehen. Wie immer könnt ihr mir gerne Fragen, Anregungen und (konstruktive) Kritik in die Comments schreiben. Ich werde sie euch gerne beantworten. Nächste Woche geht es mit den „Gärten der Ängste“ weiter, aber nun wünsche ich euch viel Spaß bei der Schatzsuche!
PS: Da unter dem letzten Guide in den Kommentaren nach den Lebenspunkten der einzelnen Strukturen gefragt wurde, dachte ich es wäre eine gute Idee diese hier auch nochmal kurz aufzuführen, falls nicht jeder die Kommentare liest:
Gebäude / T1 / T2
Tor 4.100 HP 5.500 HP
Mauer 1.500 HP 2.150 HP
Turm 3.350 HP 4.700 HP
Mondbrunnen 1.750 HP 2.000 HP
Fort 10.000 HP
Festung 14.500 HP
Nexus 25.000 HP (außerdem ein Schild von 20% der aktuellen HP)
(T1 bezieht sich auf die Gebäude außerhalb der Basis (also rund um das Fort), T2 auf die Gebäude innerhalb der Basis (also rund um die Festung)
Verfasst von Raven!