Overload #1 – Kartenänderungen

Overload #1 – Kartenänderungen
Overload #1 – Kartenänderungen
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Hallo liebe Community. Mit „Overload“ möchte ich eine Art Reihe eröffnen, in der ich in unregelmäßigen Abständen meine persönliche Sichtweise zur aktuellen Situation und/oder Diskussionen bezüglich Hearthstone mit euch teilen möchte. Doch nun direkt zum Inhalt der ersten Ausgabe.

(Anmerkung: Dieser Text wurde verfasst, bevor der neue Patch auf die Server aufgespielt wurde.)

Die News, die ich bezüglich der Kartenänderungen, die mit dem kommenden Patch in Kraft treten sollen, verfasst habe, hat zu einer Diskussion innerhalb der Kommentare geführt. Ein Communitymitglied beschwerte sich massiv darüber, dass Blizzard den Spielern durch solche Änderungen, beziehungsweise Nerfs nur das Geld aus den Taschen ziehen möchte, da starke Decks dadurch unspielbar werden. Da ich anderer Ansicht bin, möchte ich in diesem Artikel meine Sicht der Dinge, die Änderungen betreffend, darstellen.

Ausgehend von der These, dass Spieler durch die Änderungen finanziell betrachtet über den Tisch gezogen werden, möchte ich einen Blick auf die betroffenen Karten werfen.

 

Wie ich bereits in meinem Artikel zur aktuellen Metasituation beschrieben habe, tritt diese Karte in nahezu allen Decks in Erscheinung. Da der einzige vernünftige Konter auf einem Kommandanten meist ein eigener Kommandant war, kann ich die Änderung der Werte von 4/3 auf 4/2 nachvollziehen. So besteht die Möglichkeit, ihn und andere noch beim Gegner vorhandene Diener, mit AoE-Effekten wie Heilige Nova, Blizzard, Weihe, Gewittersturm und, je nach angelegter Waffe, sogar Klingenwirbel zu entfernen. So kann der Tempovorteil, den der Kommandant gewährt, mit Karten in einem vergleichbaren Kostenbereich gekontert werden. Ebenso ist er nun auch mit Hilfe kleinerer Diener aus dem Weg zu räumen. Da der Kommandant in keinem aktuellen Deck das Herzstück ist, von allen Klassen gespielt werden kann und sowieso, wie bereits erwähnt, in fast jedem Deck gespielt wird, betrifft dieser Nerf keine einzelnen Decks, sondern schwächt sie, wenn man es überhaupt schwächen nennen kann, gleichermaßen. Zerstört wird durch diese Änderungen aber definitiv keines der aktuellen Topdecks.

 

Die Klerikerin trifft man eigentlich in allen kreaturenbasierten Decks. Bisher brachte sie für 3 Mana die soliden Werte von 3/3 mit und konnte einen befreundeten Diener um 1/1 buffen. Auch hier wurde der Verteidigungswert um einen Punkt auf 2 verringert. Diese Änderung kann ich aus ähnlichen Gründen wie beim Kommandanten absolut nachvollziehen und auch hier wird durch die Änderung der Karte kein Deck zerstört oder massiv geschwächt. Es wurde einfach nur etwas Feintuning betrieben.

 

Auf diesen kleinen, nervtötenden Dämon möchte ich nicht großartig eingehen. Der Schaden, den er am eigenen Helden verursacht, wurde von 2 auf 3 erhöht. Na und? Wer diesen Kerl in seinem Deck hat, spielt Aggro. Aggro will schneller als der Gegner sein und nimmt Drawback (negative Auswirkungen für einen selbst durch eigene Karten) dafür gerne in Kauf. Zerstört dieser eine Schaden mehr das Deck oder macht er uns so viel mehr verwundbar? Nein! Minimaler Nerf mit wenig Auswirkungen.

 

Kaum eine Karte war nach dem Aufspielen des letzten Patches so nervig, als man im Constructed in gefühlt jedem Spiel auf einen Priester getroffen ist. Damals passte der Flavortext der Karte noch recht gut: „Nominiert als „Meistgehasster Zauber aller Zeiten“.“  Heute hat sich diese Tatsache in meinen Augen relativiert und die Karte ein wenig an Stärke eingebüßt. Denn hier stimme ich mit einer Aussage überein, die ich vor kurzem in einem anderen Artikel gelesen habe: Gedankenkontrolle ist für das aktuelle Meta zu langsam. Trotzdem kann ich den Nerf (Manakosten von 8 auf 10) nachvollziehen. Zum einen kann man, so auch die Begründung von Blizzard, in Runde acht einen dicken Brocken à la Ragnaros legen ohne Angst zu haben ihn im nächsten Zug des Gegners schon wieder los zu sein. Zum   anderen hat der Priester nun nicht mehr die Möglichkeit zusätzlich zu Gedankenkontrolle noch eine andere Karte zu spielen, beziehungsweise seine Heldenfähigkeit zu nutzen. Aber kommen wir mal zum Punkt was Gedankenkontrolle angeht: Zwar ist sie, wie bereits erwähnt, gegen die meisten der aktuellen Topdecks zu langsam, aber wenn das Meta sich wieder zu midrange- oder lategameorientierten Decks wandeln sollte, geht der Nerf absolut in Ordnung. Vor allem auch in Bezug auf die Arena, in der   generell meist vergleichbar langsame Decks gespielt werden. Doch auch hier werden          durch den Nerf keine kompletten Decks zu nutzlosen Haufen.

 

Aber kommen wir nun mal zu den beiden Nerfs, die die Gemüter wohl am meisten erregen werden.

 

Auch der Bussard ist von einer Verringerung der Verteidigungswerte betroffen. Diese werden von 2 auf 1 gesenkt. Diesen Nerf kann ich nicht nachvollziehen. Blizzards Begründung zu dieser Änderung war, dass Magier, Schurken und Druiden in einigen Bereichen der Ladder sehr niedrige Winrates gegen Jäger hatten. Aber deswegen den Bussard nerfen? Gegen Magier wird er durch seinen einen Lebenspunkt zur perfekten Zielscheibe für die Heldenfähigkeit und überlebt somit nur den eigenen Zug. Auch gegen Schurken und Druiden wird der Bussard ohne Tank zum Kanonenfutter. Schon ohne diese Änderung überlebt der Bussard kaum mehr als einen Zug. Durch diese Änderung wird seine ohnehin schon geringe Lebenserwartung noch weiter sinken. Aber auch hier denke ich, dass die Änderung nicht zwangsläufig dazu führt, dass Deckstrukturen einbrechen werden.

 

Diese Karte hat in den vergangen Wochen bei vielen Spielern, mich eingeschlossen, Gedankenkontrolle den Rang als meistgehassten Zauber abgelaufen. Nichts war frustrierender als das Spiel unter Kontrolle zu haben, was zugegebenermaßen zumindest in Bezug auf Boardcontrol meist nicht sehr schwer war, einen Zug vor dem Sieg zu stehen und dann passiert es… Der Bussard kommt aufs Feld und das fröhliche Kartenziehen und -sammeln geht los. Ist alles benötigte beisammen werden die Hunde losgelassen und man möchte am liebsten bei dem Typen zu Hause vorbeifahren und ihm eine reinhauen. Doch mittlerweile trifft man diese Art von Kombodeck nur noch selten an, da mittlerweile jedem bewusst ist, wie man es kontern kann. Daher stehe ich dem Nerf dieser Karte etwas zwiegespalten gegenüber. Auf der einen Seite kann ich die frustrierten Spieler verstehen, die sich darüber aufregen in einer Runde über den Haufen gerannt zu werden. Andererseits waren Kombodecks schon immer in den verschiedenen Kartenspielen vertreten. Finden sie die benötigten Puzzlestücke nicht, können sie auch nicht   „abgehen“. Daher kann ich mich bezüglich dieser Änderungen nicht klar positionieren. Eine andere Sache ist aber ganz klar: Durch die komplette Überarbeitung von Lasst die Hunde los! sind die Tage der One-Turn-Kill Jäger gezählt.

 

Fassen wir also noch einmal alles zusammen:

Es werden sechs Karten geändert. Von diesen sechs Änderungen führt nur eine(!) dazu, dass eine Art Deck nicht mehr spielbar ist. Bei den anderen fünf Karten wurde lediglich Balancing betrieben.

Werfen wir noch einen Blick auf die Seltenheiten der Karten, so stellen wir fest:

Es werden eine seltene, drei gewöhnliche und zwei Basiskarten geändert. Selbst wenn alle diese Karten nun unspielbar wären, würde dies einen Verlust von gerade einmal 440 Staub bedeuten, sofern man jede Karte zweimal hergestellt hat, der für jeden Spieler verkraftbar sein sollte. Und ganz davon abgesehen werden die Karten nicht unbrauchbar, sondern nur angepasst. Einzig und allein das Unleash the Hounds Deck wird unspielbar und die meisten Listen dieses Decktyps spielten gerade einmal um die (insgesamt) 6 seltenen Karten, was gerade einmal 600 Staub entspricht. Außerdem heißt es nicht, dass alle Karten, die in einem Unleash Deck vorhanden waren, jetzt vollkommen wertlos werden. Es ist sogar sehr gut möglich, dass diese ihren Weg in andere Decks finden werden.

All diese Dinge sind normale Phänomene in Kartenspielen. Die Stärke einer Karte hängt immer vom aktuellen Meta ab. Karte X kann heute gut sein und in zwei Wochen sieht man sie so gut wie nicht mehr, bei Karte Y kann es genau anders sein. Und wer sich beschwert, nur weil Blizzard sein Lieblingsdeck generft hat, sollte die Sache eventuell etwas reflektiert betrachten. Doch leider sind die Leute, die sich bei solchen Sachen am lautesten beschweren, meist auch diejenigen, die vehement Nerfs bei anderen Klassen und Karten fordern, die das eigene Lieblingsdeck in Stücke reißen.

Wer also mit dem Prinzip eines Kartenspiels nicht zurechtkommt, dass sich das Meta und damit auch die Stärke einzelner Decks und Karten rasant ändern können, der sollte überdenken, ob er beim richtigen Spiel gelandet ist.

 

Soviel zu meinen Gedanken bezüglich der kommenden Änderungen. Und sofern ihr von dieser Wall of Text nicht zu erschlagen seid: Wie seht ihr die Sache?

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10 Comments

  1. Das würde ich alles mal so unterschreiben.
    Ich denke auch, dass der „Lasst die Hunde los!“ Nerf den Bussard Nerf unnötig gemacht hat.

    Kripp meinte ja, dass die Klerikerin eher einen kleinen Nerf bei Buff hätte bekommen sollen, da würde ich mich auch anschliessen.
    Wenn man die Klerikerin bei 3 mana spielen muss und nix zu buffen hat, wird sie so schon recht schwach.

  2. Stimme dir in allem zu! Mich kotzen Jäger tierisch an, doch der Bussard war echt nicht das, was ich generft hätte…vllt eher die Fallen, die für meinen Geschmack etwas zu stark sind (zB die Sprengfalle, die das gleiche wie Weihe macht, aber zwei Mana weniger kostet)

    Unleash the Hounds zu nerfen war extrem wichtig…selbst wenn sie mittlerweile counterbar ist, ist sie für ein Mana trotzdem zu krass…vergleiche hier zB „Kampfeswut“ vom Schami.
    Denke die neue Karte ist trotzdem noch ganz in Ordnung, ist nicht so, als wäre sie völlig unspielbar.
    Mindcontrolnerf geht btw definit auch klar, meistgehasste Karte meinerseits^^

  3. Ich finde den Nerf am SSC geht in die falsche Richtung. Den Buff auf zB +1+0 zu schrauben hätte ich besser gefunden, dass liegt vor allem daran das das Deck was diese Karte nicht gespielt ist mage Control ist und nun stärken sie es indirekt weiter indem sie ihn auf 3/2 nerfen. Somit stirbt er an Blizzard oder durch Cone of Cold, den Bussard und UtH Nerf kann ich gar nicht nach vollziehen, das Deck war das einzige das effektiv das alles dominierende Mage Control Deck Countern kann. Heute habe ich Ladder gespielt und fast nur Mirror gespielt, mit ein paar UtH Deck wäre das Meta deutlich gesünder. Der Bussard Nerf ist völlig hirnrissig…Einem TCG einen Teil vom Stein, Schere, Papier- Prinzip wegzunehmen kann nie Gesund sein, ich hoffe nicht das sie in Zukunft alle Combo Decks nerfen. In MtG gibt es auch Combo Decks und sie haben ihre Berechtigung, sie Countern Aggro.

    Mit den Nerfs kann ich größtenteils überhaupt nichts anfangen, ich hoffe nicht das es Blizzards Politik ist immer auf alle Whiner zu hören, siehe MC Nerf.
    P.S Die Farbe der Zahlen im Capture sind schwarz auf schwarz, das sollte vllt noch geändert werden…lässt sich schwer lesen.

    • du kannst den UtH-Nerf nicht verstehen? Was genau ist den bitte balanced an einer Karte, die für ein Mana ein ganzes Spiel entscheidet? +1 und Anstum ist viel zu viel für nur ein Mana, wenn man gleichzeitig noch drei oder sogar vier Wildtiere spielt (und das ist ja nicht die Ausnahme, sondern die Regel). Da musste also definitiv was passieren. Gegen Combos hat ja auch keiner was, aber sowohl beim Hunter als auch beim Priester habe ich immer wieder das Gefühl, dass sie nicht auf Combos angewiesen sind. „UtH+drei Wildtiere=GG“ ist doch keine Combo, dass ist meiner Ansicht nach purer Rage. Das gleiche bei MC: Du haust eine krasse Combo raus um dir einen Feldvorteil zu verschaffen und ein gutes Monster rauszuholen, BAM und weg isses…und der Priester heilt sich noch oder spielt irgendwas anderes.
      Die restlichen Nerfs gehen dann ja auch nicht gegen Combodecks, sondern eher gegen die aggressiveren

      Wie schon gesagt ist nur der Bussardnerf etwas „too much“, da hätte ich anderweitig angesetzt.

      • Das ist doch quatsch inwiefern ist UtH eine Karte die das ganze Game entscheidet? Du brauchst ja noch x andere Karten in spezifischen Kombinationen + das du vorher nicht sterben darfst. Wie in jedem anderen Deck, entscheiden Karten Spiele zB Pyroblast vom Mage. Gegen Combos hat scheinbar was aber gegen Combo Decks und das der springende Punkt!
        MC zu stark? Die Karte ist viel zu langsam und man kann drum herum spielen, klar killt dich die Karte mal aber das tun sooo viele andere Karten auch. Sie tauscht 2:1 was fair ist also warum beschweren oder beschwerst du dich auch wenn ein Mage mit Flamestrike 3-4 Creatures von dir zerstört? Nein, natürlich nicht, du spielst drum herum.

        • Ich und auch viele andere aus meinem Bekanntenkreis wurden regelmäßig, nachdem sie ein Spiel dominiert haben, auf genau die Art abgezogen, die in der News beschrieben ist.
          Und wie genau man dagegen arbeiten soll, wenn ein Jäger mit 10 Mana 2 3/2, eine 2/2 und vielleicht noch zwei Alphas rauszaubert und DANN UtH spielt, würde ich gerne wissen. Wenn man dann nicht gerade zwei Tanks auf dem Feld hat oder verdammt viel Leben, ist doch meistens Sense. Und selbst abseits dieses Szenarios ist die Karte für ein Mana zu stark, man hätte sie also allermindestens auf 2 oder sogar 3 Mana setzen müssen.
          MC ist vllt nicht zu stark, aber sie ist extrem nervig und das für einen sehr guten Effekt. Gegen Aggrodecks sicher nichtmehr so effektiv, gegen alles andere unheimlicher Frustfaktor.

          Oder anders gesagt: Immer, wenn ich gegen besagte zwei Karten verloren habe, hatte ich nicht das Gefühl, verloren zu haben weil ich schlechter gespielt habe, eher im Gegenteil. Bei anderen „miesen Kombinationen“ sitze ich hingegen öfters pfeifend vor meinem PC und erkenne das dann auch gerne an. Nur Monster rausbashen und dann mit UtH winnen hat für mich einfach nicht wirklich was mit Skill zutun. Du siehst das offensichtlich anders, was ja auch in Ordnung ist 🙂

  4. Sehr gut geschrieben!! Danke dafür!!

  5. Kann den nerv von UtH total verstehn, nur so wie es jetzt ist ist die Karte totaler rotz. Anstatt das so zu ändern hätten sie meiner meinung nach nur den Ansturm raus nehmen sollen und die Mana kosten auf zB. 3 hochsetzten sollten, aber so ist die Karte direkt raus aus meinem Hunter Deck und ich spiele mit diesem Deck kein reines Rushdeck.

    Die zweite Änderung beim Hunter deck mit dem Bussard nerf versteh ich auch nicht so ganz. Warum wird der Bussard generft die Klerikerin vom Priest aber bleibt so wie sie ist.

    • Hätte man die Karte so generft, wie du es sagst, empfinde ich sie sogar als noch nutzloser, als wie sie jetzt ist.
      Was nutzt es mir meinen Wildtieren +1 zu geben für drei Mana? Erscheint mir irgendwie ziemlich teuer und unnötig.

      • Hab ja nicht gesagt das es nur +1 sein muss kann ja auch +2 so so ähnlich wie Kampfrausch beim Schamanen.

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