Hearthstone: Netdecking Guide
Die Open Beta von Hearthstone ist nun schon einige Zeit in vollem Gange. Viele Spieler haben sich mittlerweile einen annehmbaren Kartenpool erspielt und haben nun die Möglichkeit sich konkurrenzfähige Decks zu erstellen. Doch das ist meist gar nicht so leicht, denn Deckbuilding ist einer der schwierigsten Teile eines Kartenspiels. Also was tun? Die naheliegende Lösung: Im Internet nach Decklisten erfolgreicher Spieler zu suchen und diese dann kopieren. Dieses Phänomen wird im Allgemeinen als „Netdecking“ beschrieben und ist in allen Sammelkartenspielen weit verbreitet. Oftmals ist jedoch mehr zu beachten, als einfach nur eine Kopie der Liste auf dem eigenen Account zu erstellen und damit loszuspielen. Puffin hat sich dieser Thematik in einem Artikel auf ihearthu vorgenommen, den ich euch nicht vorenthalten möchte.
Wie komme ich an Decklisten, die ich kopieren kann?
Viele Communityseiten, auch wir, bieten eine Sammlung von Decks an. Bei uns findet ihr diese zum einen in unserem Deckbuilder und zum anderen in unserer Sammlung der besten Decks. Aber auch andere Hearthstone-Seiten, wie Hearthpwn, ihearthu und LiquidHearth bieten solche Sammlungen an. Oftmals findet ihr dort auch nicht nur die Decklisten, sondern auch Artikel oder Videos in denen einzelne Decks bis ins Detail analysiert oder vorgestellt werden. Eine weitere gute Möglichkeit, um an gute Decklisten zu gelangen, ist Twitch. Die Streamer blenden ihre Liste während des Spielens oftmals auf dem Stream ein oder zeigen sie ab und an zwischen den Matches für eine kurze Zeit. Diese Variante bietet den Vorteil, dass ihr den entsprechenden Streamer direkt Fragen zu seinem Deck stellen könnt. Die oben genannten Communityseiten könnt ihr aber nicht nur dazu nutzen, um Decks zu kopieren, sondern auch, um euch Kritik und Verbesserungsvorschläge zu eurer eigenen Liste einzuholen.
Ich habe eine Liste. Wie gewinne ich jetzt damit?
Viele Neulinge denken, dass eine gute Deckliste automatisch Spiele gewinnt und nicht viel Eigeninitiative erfordert, um damit erfolgreich zu sein. Das ist definitiv nicht der Fall. Es gibt sehr viele unterschiedliche Decktypen, die sehr sich sehr unterschiedlich spielen und unterschiedliche Anforderungen an das Niveau des Spielers stellen. Gerade Control-Decks benötigen eine lange Zeit, bis man damit eingespielt ist und wirklich gute Resultate damit erzielen kann. Außerdem kommt es sehr oft vor, dass man nicht alle Karten besitzt, um eine Deckliste eins zu eins nachzubauen. Und wenn eine dieser Karten eine Schlüsselkarte für die entsprechende Liste ist, dann ist es fast unmöglich, dass Deck so zu spielen, wie es strategisch vorgesehen ist. Eine Deckliste allein reicht also nicht, wenn man nicht weiß, wie sie korrekt zu spielen ist. Um zu lernen wie man eine im Netz gefundene Liste korrekt spielt gibt es eine einfache Formel: Lerne so viel über das Deck, wie möglich. Teste die Liste und passe sie gegebenenfalls deinem Spielstil an oder erkenne, dass die im Netz gefundene Liste nicht deinen Geschmack trifft, beziehungsweise nicht mit deinem Spielstil übereinstimmt.
Wie lerne ich mehr über mein neues Deck?
Solltet ihr irgendwo im Netz eine Deckliste gefunden haben, solltet ihr versuchen herauszufinden, wer der Erfinder des Decks ist, beziehungsweise wer es populär gemacht hat, indem er damit Erfolge erzielt habt. Sollte euch das gelingen, solltet ihr Interviews, Guides oder Kommentare jeglicher Art des Deckerstellers über seine Liste lesen um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie die Liste nach Ansicht des Erfinders zu spielen ist und was generell die Grundidee ist, die dem Deck zu Grunde liegt. Tauscht euch in Foren mit anderen Spielern aus, die das Deck nutzen, um herauszufinden, ob ihr das Deck richtig spielt, solltet ihr nicht die gewünschten Ergebnisse erzielen. Schaut den Stream des Deckerstellers und vergleicht seine Spielzüge mit euren Gedanken, wie ihr in den einzelnen Runden gehandelt hättet. Solltet ihr einmal eine andere Ansicht vertreten, als der Streamer, dann fragt ihn, warum er genau diesen Spielzug in der entsprechenden Situation gewählt hat. Solltet ihr trotz all diesen Vorschlägen immer noch keine guten Resultate mit dem Deck erzielen, müsst ihr euch fragen, ob das Deck zu eurem Spielstil passt und ihr nicht doch besser eine andere Liste ausprobieren solltet.
Das Deck anpassen
Das Meta in der Ladder wandelt sich täglich und unter Umständen müsst ihr eure Liste an das gewandelte Meta anpassen. Trefft ihr an einem Tag beispielsweise auf viele Aggro Decks, so müsst ihr euer Deck entweder schneller machen oder mehr Antworten für diese Decks in eure Liste packen. Es gibt viele Faktoren, die man beim Feintuning eines Decks beachten muss und dies soll auch nicht Gegenstand dieses Artikels sein. Allerdings sei gesagt, dass ihr eine im Netz gefundene Liste ausführlich testen solltet und nicht zu schnell aufgeben solltet, wenn sich die guten Ergebnisse nicht direkt nach fünf Spielen einstellen. Spielt die Liste im ungewerteten Modus oder spielt sie gegen Freunde. Wenn ihr euch mit dem Deck sicher fühlt, könnt ihr versuchen die Ladder in Angriff zu nehmen und testen, ob es auch hier für euch funktioniert. Sollte die Liste für euch nicht funktionieren wie gewünscht, muss das noch lange nicht heißen, dass es ein schlechtes Deck ist. Entweder ist das Deck nicht mit eurem Spielstil vereinbar oder das Metagame hat sich so verändert, dass die Liste zu Zeit nicht in der Ladder bestehen kann.
Wie ziehe ich den größten Nutzen aus dem Netdecken?
Es ist sehr schwer ein gutes Deck zu kreieren. Einige Spieler zeichnen sich durch diese Fähigkeit aus, während andere große Schwierigkeiten mit der Entwicklung neuer Listen haben. Man braucht viel Zeit und Testläufe, um die richtige Kombination aus Kartenziehen, Antworten, Bedrohungen etc. zu finden. Ihr solltet Netdecking also als Werkzeug verstehen, dass es euch erlaubt die Früchte der Arbeit zu ernten, die der Erfinder des Decks in seine Liste gesteckt hat. Ihr könnt direkt mit dem ausbalancierten „Endprodukt“ spielen und müsst gegebenenfalls lediglich kleinere Veränderungen an der Liste vornehmen, um sie besser an euren Spielstil anzupassen. Nutzt Netdecking, aber missbraucht es nicht. Das erstellen neuer, innovativer Decks kann spaßig sein, ist aber auch mit viel Arbeit verbunden. Wenn ihr eine verrückte Idee für ein neues Deck habt, probiert sie aus! Dabei könnt ihr natürlich auch Ideen einfließen lassen, die ihr durch netdecken gewonnen habt. Daher kann man Netdecking auch als Werkzeug verstehen, dass das Metagame verändert. Denn durch die gewonnen Erkenntnisse erhalten Neulinge im Deckbauen die Möglichkeit gewisse Ideen in ihre eigenen Kreationen einfließen zu lassen.
Quelle: ihearthu