„Blizzard, meine große Liebe!“

„Blizzard, meine große Liebe!“
„Blizzard, meine große Liebe!“
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Hallo Blizzard,

ich liebe dich, doch in letzter Zeit ist unsere Beziehung in eine schwere Krise geraten. Ich war dir sehr lange treu, es gab nie eine andere Spieleschmiede für mich. Deine Geschichten haben uns zusammen gebracht. Deine wunderbaren Suchtmechaniken haben mich so lange an dich gebunden, und dein Prinzip, leicht zu lernen und hart zu meistern hat mich immer sehr befriedigt. Leider hast du jemanden zu uns in die Beziehung geholt, und diese Menage a Trois belastet mich sehr. Du forderst seitdem viel mehr von mir. Es reicht dir nicht mehr, wenn ich mit dir spiele. Nein, ich soll mich auch immer wieder selbst beschenken. Die Kinder der Liebe die du kurz nacheinander zur Welt gebracht hast, bieten mir auch immer neckische Kleinigkeiten an. Das ist sehr schön, aber ich will das nicht mehr. Du hast dich sehr verändert, seit ich dich kennenlernte. Vorbei sind die Zeiten, in denen wir einfach glücklich waren und nichts als uns brauchten. Vielleicht ist der Wandel der Zeit einfach an mir vorbei gegangen, und ich bin zu alt, um neue Prinzipien zu begreifen. Ich will das nicht mehr, ich möchte keine Itemshops.

In drei von fünf Spielen im Launcher gibt es einen Itemshop. Ich kann ohne weiteres hunderte von Dollar ausgeben, um zusätzliche Inhalte in deinen F2P Titeln freizuschalten. Ja, jetzt werden Einige sagen, das wäre ja jetzt überall so, doch du Blizzard warst für mich immer eine Firma für Vollpreistitel. Was mich direkt zu meinen nächsten Aufreger führt, der sich hoffentlich als unbegründet herausstellt: Legacy of the Void als Einzelspiel. Ich habe auf diese Expansion eine gefühlte Ewigkeit gewartet, und jetzt wird es also auch ohne das Hauptspiel spielbar sein. Okay, ist in Ordnung für mich, verstehe ich voll und ganz bei Interessenten, welche die Vorgänger nicht haben. Denkt ihr wirklich, davon gibt es noch welche? Die Starcraft-Fanbase ist zumindest in Europa gefühlt winzig. An sich ist es mir egal, wie du Legacy of the Void vertreiben wirst, aber ich werde es mir nicht als Vollpreistitel kaufen.

Bei einem Spiel wie Hearthstone ist es ganz normal, dass man sich Karten kauft, ist immerhin ein Collectors Card Game. Zwar finde ich die Preise leicht überhöht, aber das ist für begeisterte CCG Fans sicher in Ordnung, es gibt ja immer noch die Arena als Alternative. Dagegen finde ich die Preise bei Heroes of the Storm viel zu hoch. Ich bin kein begeisterter MOBA-Spieler, aber ich finde HotS ziemlich cool. Kurze Games, interaktive Map und Teamplay. Wahrscheinlich sind Spieler wie ich auch die wahre Zielgruppe: Blizzard-Fans, die dieses Spiel nicht mit anderen MOBAS vergleichen werden. Dennoch kommt HotS für mich nicht in Frage und zwar aufgrund des Preisgefüges. Ich habe nicht ausgerechnet, wie viel Spielzeit die teuersten Helden kosten, ich hab das auch nicht getestet. Der Anblick der Preise im Shop hat mir vollkommen gereicht, mich aus dem Spiel zu vertreiben. Jetzt werden wieder Einige sagen, ich hätte keine Ahnung von Preisstrukturen und die Preise seien normal und Genre-üblich. Das ist mir egal! Für mich fühlen sie sich zu hoch an. Da sich der Wechselenthusiasmus von LOL und DOTA Spielern eher in Grenzen hält, hätte man das Spiel für Menschen wie mich attraktiv gestalten müssen. Ist mit dem Gameplay auch geschehen, aber die Preise haben es dann versaut.

Zu Overwatch werde ich mich nicht äußern, außer das sich meine Vorfreude in Grenzen hält – aufgrund meiner letzten Erfahrungen mit Blizzardspielen. Zu WoW sage ich auch nichts, immerhin habe ich mir seit den Pandas nichts mehr in Azeroth und Umgebung angesehen.

Doch ich bin nicht nur unzufrieden. Es gibt eine Sache, die mich bei meiner großen Liebe auf unsere Beziehung hoffen lässt. Diablo III. Hier wurde in letzter Zeit alles richtig gemacht. Jeden Abend werfe ich den Launcher an und freue mich darauf, mit meinen Freunden und meiner Frau Diablo zu spielen. Das Gameplay bietet immer wieder das Gefühl von Macht und Überlegenheit, nur um dir drei Minuten später zu zeigen: „Ah, hier muss ich nochmal an meinem Char feilen.“ Ich freue mich alle drei Wochen über ein Upgrade für meinen Mönch und fiebere solange der neuen Season entgegen. Wenn ich Diablo spiele, fühlt es sich wieder an, wie sich Blizzardspiele immer angefühlt haben: Vom leichten Einstieg, bis hin zu frustrierenden Momenten, die sich ein paar Tage später wie der leichte Einstieg anfühlen. Nur um Platz für neue frustrierende Momente zu machen. Das beste an Diablo ist aber wohl, dass hier der Ingameshop, sprich das Auktionshaus, abgeschafft wurde.

So viel zu mir zu Blizzard, ich geh jetzt ab und an bei Steam fremd und genieße einfach das, was mir Spaß macht. Schluss mit dem Fanboytum

Euer Markus

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15 Comments

  1. Ich hab es nicht mehr im Kopf, aber war nicht bereits Heart of the Swarm ein Vollpreistitel? Meiner Meinung nach auch zurecht, da die Kampagne allein sogar noch besser war als die von WoL. Dazu kam dann, wenn ich mich recht entsinne, der Arcademodus und das Levelsystem. Mit LotV wird definitiv wieder eine gigantische Kampagne kommen und natürlich der Archonmode. Zudem bezweifel ich, dass das schon alles war. Im Laufe des Addons wird Blizzard bestimmt noch was für uns haben.
    Die Kritik daran kann ich also nicht verstehen. Damit wird das Addon meiner Meinung nach wieder mehr Anlauf bieten als Reaper of Souls, bei dem es ja „nur“ einen neuen Akt gegeben hat und so ganz billig war das Spiel auch nicht für einen Addon. Die Kritik an WoW MoP kann ich btw bis heute nicht verstehen. In WC3 hat sich nie einer aufgeregt, dass eine der besten Helden im Spiel eine Pandare ist (die innerhalb der Kampagne nur zwei Kurzauftritte hatten), aber in WoW ist es plötzlich kindisch? Seltsame Logik, mal davon ab, dass das Addon selbst relativ düster war (wenn man sich denn die Zeit nimmt in die Atmossphäre von Pandaria einzutauchen). Die Preise in Heroes finde ich übrigens auch ein bisschen hoch, aber genau einschätzen kann ich es nicht. Rein subjektiv wirken sie in LoL für mich fairer.
    Für Hearthstone sehe ich übrigens bald schwarz. Wenn Blizzard es ab jetzt durchzieht und pro Jahr zwei Addons herausbringt, dann wird das Preisvolumen um mithalten zu können gigantisch. Stellt euch mal vor, in 3 Jahren gibt es vielleicht vier verschiedene Booster. Um dann als Anfänger ein konkurrenzfähiges Deck zu bauen, müsste ich mir alle vier Boosterreihen besorgen (und zwar jede Menge davon), was wiederum schwierig ist, wenn ich mit meinen Guffelkarten schon früh gegen aufgewertete Decks antreten muss. Deswegen hoffe ich, dass es vielleicht bald möglich sein wird, sich Starter-Decks zu kaufen. Diese sind natürlich nicht Legend-würdig, aber wenn ich die Decks aus YGO zum Vergleich nehme sind sie auch nicht so schlecht, dass man damit nicht auch gewinnen kann.

    Die „Liebe zu Blizzard“ hat auch bei mir natürlich ein wenig gelitten, aber in sehr erträglichem Maße. Denn im Gegensatz zu EA oder Ubisoft habe ich nicht das Gefühl, dass Blizzard mich verarscht. Blizzard hat trotz seiner Größe immer noch die Basis im Blick. Wenn ich mir da das wesentlich kleinere Popcap (Plants vs. Zombies) ansehe, die schlicht und ergreifend diejenigen verraten haben, denen sie ihren Erfolg verdanken, dann weiß ich, warum ich mir jeden Blizzardtitel zumindest mal ansehe.

    • Glaub schon, hab für die Collectors von Hauptspiel und Addon jeweils circa 80 Tacken bezahlt.

      Verstehe auch nicht, warum da rumgeheult wird, ist doch super für Neueinsteiger, die nicht den gesamten Rattenschwanz kaufen müssen, wie zB bei WoW.

      • Bei WoW muss man das doch auch nicht mehr, oder? Umfasst nicht mittlerweile jeweils das letzte Addon vor dem aktuellen dann alle anderen Addons? wer also WoD spielen will muss nur MoP kaufen? (bzw. er kauft WoW Classic und erhält dann alle Addons bis MoP dazu).

    • Das „Preisvolumen um mithalten zu können“ ist in jedem TCG gigantisch. Wer gute Karten will, der muss auch etwas dafür ausgeben oder halt sehr viel Zeit investieren. Ansonsten könnte ich mir vorstellen, dass man bei Blizzard irgendwann entweder Packs mit den besten karten aus der Vergangenheit als Neuauflage für Anfänger herausbringt, oder die im Ranked erlaubten Karten auf die neuesten Packs beschränkt.

      • Natürlich ist das Preisvolumen auch in richtigen TCGs gigantisch. Aber es geht ja nicht um mithalten, sondern um Einsteigen. natürlich gewinne ich mit einem gekauften Yugioh-Deck keine Turniere und werde deutscher Meister, aber ich kann zumindest mit meinen Freunde etwas daddeln und bin wenigstens im kleineren Kreis konkurrenzfähig. Wenn ich jetzt in Hearthstone einsteige habe ich ein praktisch nutzloses Guffeldeck und werde selbst auf Stufe 25 noch von wenigstens halbgaren Rushdecks umgeburstet. Da vergeht mir doch echt schnell die Lust.
        Deswegen wird Blizzard früher oder später dafür Lösungen finden müssen. Ich vertraue aber auch darauf, dass sie die finden werden. Deine Idee mit den „Best-off“-Boostern hat zum Beispiel echt was (lohnt sich jetzt natürlich nicht, aber später ganz bestimmt)

    • „die innerhalb der Kampagne nur zwei Kurzauftritte hatten“

      Genau das ist der Punkt. Es war ein lustiger Gag in einem Spiel. Das ist kein Grund, es nachträglich völlig überzogen und wie deus ex machina in die Geschichte zu pressen.

      • Ich fand die Erklärung für Pandaria durchaus schlüssig. Und mir waren sie alle mal lieber als wieder zusehen zu dürfen wie Thrall „der Nichtsnutz“ Overrated den Tag rettet.

  2. Ganz schöner mimimimi Thread…..

    Ich denke, dass einige die immer nur am weinen sind vergessen, dass auch Blizzard eine Firma ist, die Geld verdienen will und mit der Zeit geht.
    Und die Zeit hat sich nunmal von WoW Classic bis heute sehr stark verändert. Ob das jetzt gut ist oder nicht.
    Und dann ist so ein Schritt Richtung Item Shop etc nut logisch und sehr nachvollziehbar.

    Und der 1000. Heul Thread wird daran auch nichts ändern….

    • Ich vergesse nicht das Blizzard ein Unternehmen ist und Mitarbeiter zahlen muss. Mir geht es hier nur um die Art und Weise wie das Geld inzwischen verdient wird.

    • „die Geld verdienen will und mit der Zeit geht“…. ja ach und wer sorgt dafür das sich Dinge mit der Zeit ändern und das die Firma Geld verdient? Genau, die Kunden, und wenn die Kunden damit unzufrieden sind, dann dürfen sie das ja wohl noch äußern, dein Kommentar ist demnach wenig sinnvoll. Was meinste was passieren wird wenn die sogenannten „Heulthreads“ immer mehr werden, einfach weil immer mehr Leute unzufrieden sind damit? Und wenn Blizzard augrund dessen evtl ziemliche einbußen hinnehmen muss… was meinste wird dann passieren? Ich glaube nicht das sie sagen werden „Und der 1000. Heul Thread wird daran auch nichts ändern….“

  3. @Markus hast du WoW gespielt? Da zahlt man doch auch seine Abogebühren,oder?
    Wo ist da der Unterschied zu HoSt oder HS? Mal abgesehen vom subjektiv zu hoch empfundenen Preis?

    • Es ist nicht wirklich offensichtlich auf welchen Punkt du hinaus willst. Willst du etwa ein Abomodell mit dem Itemshop vergleichen?

      • Ich rate mal, was Farlander will:
        Markus lässt ja unterschwellig anklingen, dass Blizzard geldgierig geworden ist. Aber das WoW ein Abomodell hat ist so nicht unbedingt typisch. Als es rauskam gab es viele MMOs, die keines hatten. Meiner Meinung nach hat Blizzard es erst so richtig salonfähig gemacht, dass man für sein MMO monatlich Geld verlangen kann.

  4. Bei den meisten hier genannten Titeln kann ich ehrlich gesagt nicht mitreden.

    Aber bei WoW kann ich vom Stil, der Landschaft und der Bevölkerung von „Pandaria“ keine Kritikpunkte entdecken (die Anzahl und den Schwierigkeitsgrad der Szenarien und der Dungeons, die ich eigentlich am liebsten spielte, stehen aber auf einem anderen Blatt).
    Das danach von vielen Spielern hochgelobte Warlords of Draenor fühlte sich jedoch von Anfang an etwas halbgar an, trotz der m.E. auch nicht wesentlich kürzeren Release-Dauer, noch dazu habe zumindest ich das Gefühl, kaum etwas zu tun zu haben, da sämtliche Sammel-Berufe einfach mal „platt gemacht“ wurden.
    Allerdings habe ich nicht das Gefühl in WoW (im Gegensatz zu beispielsweise Runes of Magic oder Neverwinter), dass ich den Item-Shop benutzen MUSS. Klar kann man damit schneller die Erfolge für Mounts oder Pets erreichen… das ist aber zumindest für mich kein absolut spielnotwendiger Bestandteil, so dass ich WoW auch komplett ohne Shop-Items zu 100% spielen kann, ohne Nachteile hinnehmen zu müssen. (Eventuell sollte der Levelboost noch etwas mehr kosten, das ist aber auch alles.)
    Übrigens gibt es bei WoW immer eine Battle-Chest, die alle vorhergehenden Add-Ons (ohne das aktuelle) beinhaltet für 20 Euros.

    Zu Starcraft 2 und seinen Addons. Dieses habe ich mir (genauso wie Reaper of Souls) wirklich erst dann geholt, als sie 50% günstiger waren. DAMIT fand ich den Preis dann ok, ansonsten zu teuer.

    Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich bei Spielen auf Steam ähnlich verfahre. Auch hier kaufe ich in den allerseltensten Fällen etwas „neu“.

  5. Kurz zu WoW (wollte ich mit Absicht nichts zu schreiben) ich habs bis WotLK ziemlich extrem gespielt 4-5 Raidtage die Woche 8 Stunden am Tag etc., deswegen bin ich hier nicht der richtige um darüber zu urteilen. Für mich war das Abomodell voll in Ordnung, hab mir in dieser Zeit auch nicht ein anderes Spiel gekauft. Finde für MMORPG´s das Abomodell auch Fairer als Ingameshops mit XP Boost etc aber das ist wie der ganze Artikel nur meine bescheidene Meinung.

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