10 Jahre WoW: Das Questsystem im Lauf der Zeit

10 Jahre WoW: Das Questsystem im Lauf der Zeit
10 Jahre WoW: Das Questsystem im Lauf der Zeit
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Bald ist es soweit, World of Warcraft feiert den 10. Geburtstag. Für ein MMORPG ein beachtliches Alter, und gut um ein wenig zurückzuschauen.

Heute möchte ich mich dabei auf das Questsystem von WoW konzentrieren. Wir alle durften (oder mussten) es auf unserem Weg zur Höchststufe wenigstens in Teilen durchlaufen. Manche haben das Questen gehasst, viele haben es geliebt. Und im Laufe der Jahre hat es sich doch ein wenig verändert, das Aufgabenerfüllen.

 

Am Anfang war da das Ausrufezeichen. Das erste Ausrufezeichen! Es war ein tolles Gefühl, endlich da zu stehen. Dank einem Kumpel wusste ich natürlich schon, was ich tun sollte, und klickte den Kerl an. Und nahm meine erste Quest an! Und so begann es also.

First QuestUnd wie ging es dann weiter? „Tötet X davon und Y davon!“ „Bringt mir das Fleisch von A und die Federn von B!“ „Hier habt ihr eine Karte vom Brachland. Und jetzt sucht meine tote Frau!!!“ Sonderlich spannend war es nicht, aber egal! Man war jetzt ein Abenteurer, hungrig nach neuen Heldentaten, die vollbracht werden mussten. Und wenn man dafür ab und an mal ein kleines Kaff vor dem Verhungern retten musste oder einem Goblin ein wenig mehr Profit erbringen konnte, na mein Gott, dann war es halt so.

Mit BC ging es dann meistens so weiter. Töten, sammeln, retten.

Aber auch hier gab es dann schon mal ein bisschen was an Innovation. Man konnte plötzlich aus der Luft heraus Bomben abwerfen! Ganze Elitegegenden wurden nur geschaffen, um von uns zerbombt zu werden. Großartig!

Und dabei seien die epischen Questreihen mal nicht vergessen. Und ich spreche nicht nur von der Öffnung von Ahn’Qiraj oder anderen Pre-Quests. Wie viele Stunden bin ich zwischen Winterspring und Un’goro gependelt, nur um dem kleinen Amnesie-geplagten Gnom Linken sein Schwert wiederzubringen? Und wie viele Hexer habe ich flehen gehört, dass doch bitte, bitte, bitte, jemand mit ihnen Düsterbruch gehen soll, damit sie endlich ihr brennendes Pony bekommen.

Okay, man muss dabei sagen, dass einige dieser Quests echt nervig waren. Und ein Großteil war doch sehr eintönig, und irgendwie hat sich auch nie was an dieser verdammten Wildtierpopulation im Schlingendorntal getan, obwohl sie tagtäglich ausradiert wurde!

 

Und dann kam Wrath oft he Lich King! Alleine das Startgebiet der Todesritter war damals der revolutionärste Shit, den man finden konnte! Phasing!!! Man hat Fortschritt gesehen! Wir haben die Bevölkerung eines Ortes ausradiert, und plötzlich gehört der Ort der Geißel. Wir haben die Bevölkerung einer Garnison des Kreuzzugs niedergemetzelt, und plötzlich hatten wir einen Brückenkopf im Feindesland! Großartig!!!

(Damit wir uns nicht falsch verstehen: die Technik war großartig, nicht das massenhafte Abschlachten von irren Sektenanhängern… obwohl doch eine kleine Genugtuung dabei war… ich habe Tyrs Hand gehasst!!!)

WrathgateUnd so ging es auch in Northrend weiter. Natürlich nicht überall, so weit fortgeschritten war die Technik dann doch nicht. Aber es war schön zu sehen, dass man etwas bewirken konnte. Und Tag für Tag rückten wir näher auf die Eiskrone zu!

Und dann kam es: einer der schönsten und in meinen Augen epischten Momente in Wrath oft he Lich King: Angrathar, die Pforte des Zorns!

Die Cinematic kann zwar nicht mehr wirklich mit heutigen mithalten, was die Technik angeht. Aber zu der Zeit war es die erste Ingame-Cinematic. Und sie war so verdammt geil!

Aber naja, schweifen wir nicht ab. Dennoch gab es weiterhin die üblichen Kill- und Sammel-Quests. Aber auch die passten ja irgendwie in die Story. Man bereitete schließlich eine Belagerung der Hauptstützpunkte des größten Feindes allen Lebens in Azeroth vor. Da musste auch jemand die Drecksarbeit erledigen, oder nicht?

 

Mit Catalcysm gingen die Entwickler noch einen Schritt weiter. Eigentlich jedes Gebiet war eine einzige Entwicklungsphase. In Hyjal kämpfte man sich seinen Weg nach unten durch, zu Ragnaros Festung. In Deepholm setzte man langsam aber stetig die Weltensäule wieder zusammen. Und in den Twilight Highlands untergrub man die Aufrüstungen des Feindes vor dessen Haustür.

Alles wirklich nett umgesetzt, und richtig gut in Szene gesetzt. Wir erhielten immer spektakulärere Quests, wir waren ja schließlich inzwischen wer. Beim Angriff auf Kel’thuzad waren wir ja eine ganze Armee, gegen Illidan hatten wir die Hilfe der Aschenzungen und die von Maiev. Aber nachdem wir den Lichkönig getötet hatten, waren wir keine Abenteurer mit Hang zu lebensmüdem Verhalten mehr. Wir waren Helden!!! Champions des Lichts! Champions unseres Volkes. Jedes Kind kannte unseren Namen, wir waren mit dem Kriegshäuptling auf du und du. Naja, so schlimm dann noch nicht, aber ihr kennt das Gefühl doch sicherlich.

Und ganz nebenbei wurde auch die gesamte alte Welt umgestaltet. All diese verhassten Quests, wo wir Dutzende Zebras getötet haben, weil sie scheinbar ihren Kopf zuhause auf dem Kopfkissen vergessen hatten, waren verschwunden oder wurden angepasst. Die alten Zonen waren plötzlich wie die neuen Zonen, alles war einfach und man war der Held.

PandariaIn Pandaria führte sich das dann schließlich weiter. Sehr schön umgesetzt natürlich. Denn inzwischen hatte man ja nicht nur den Lichkönig, nein, auch noch einen Aspekt gezwungen!!! Garrosh und Varian hielten einen für so dermaßen geile Säue, dass wir an Bord eines (Luft-)Schiffes gesetzt und zu einer Top-Secret-Mission in ein unbekanntes Land beordert wurden.

Wir waren die Speerspitze unserer Fraktion, wir haben das Land erkundet, Bündnisse geschlossen, Gärten bepflanzt und uralte Gefahren bekämpft. Und am Ende führten wir unsere Truppen in den Kampf, Seite an Seite mit Gleichgesinnten wie Sylvanas Windrunner, Jaina Proudmoore, Vol’jin und Tyrande Wisperwind.

Und nun stehen wir hier, als die größten Helden Azeroths, und blicken auf unseren langen, steinigen Weg zurück.

 

Und genau das finde ich das Schöne an dem alten System! Um Gottes Willen, ich will es hier nicht glorifizieren und einen auf „Früher war alles besser!“ machen. Denn das war es nicht! Die Quests waren grauenhaft! Für all die Allianzspieler da draußen: hattet ihr ein Äquivalent zu „Tötet 100(!!!!!) Stacheleber im Brachland“? Wäre mal nett zu wissen.

ABER: was waren wir denn zu diesem Zeitpunkt, loretechnisch gesehen?

(ja, ich weiss, jetzt denken sich einige hier wieder „Lasst den Rollenspieler mal jammern!“ Aber lest ruhig mal weiter)

Mankriks WifeWir waren einfache Personen. Wir hatten uns gerade zu einem Leben als Abenteurer entschieden. Und so jemandem würde man doch niemals auf Anhieb anvertrauen, ein ganzes Dorf vor einer Invasion aus Stachelebern zu beschützen, oder? Traut ihr dem Azubi auf der Arbeit gleich zu, den Auftrag für den Großkunden zu bearbeiten?

Nein, am Anfang steht man da und kriegt gesagt „Hier, Junge, ist zwar super, dass du hier bist, aber wer bist du denn bitte? Schaff erst mal ein bisschen was zu Beißen ran, hol mir ein paar Federn für mein Bett, und wenn du das gepackt hast, reden wir mal weiter!“ Und dann geht’s weiter. Man muss sich mit diesen ganzen Drecksarbeiten ja erst einmal beweisen. Und wenn man nur eben den Boten spielt, einen Brief nach Tanaris fliegt, die Antwort zurück nach Orgrimmar bringt, wieder zurückfliegt und DANN endlich gesagt bekommt, man möge doch bitte mal die Silithiden-Population der Gegend auf Null reduzieren.

Das ist dann nun mal so!

Aber dadurch fühlten sich diese großen Erfolge, die man später erreicht hat, viel geiler an. Man kam von ganz unten, und hat sich durch den ganzen Mist kämpfen müssen. Und dann ist man irgendwann der Held, und plötzlich kommandiert man einen Trupp aus Spezialisten auf ihrem Weg, aus einer Bruchlandung das Beste zu machen und eine neue Welt zu erkunden.

 

Was ich damit sagen will, ist eigentlich folgendes: ich finde es schade, dass die neuen Spieler diese ganzen Erfahrungen nicht mehr machen können. Klar, verständlich, dass Blizzard den erfahrenen Spielern auch mal was Neues bieten wollte. Und es ist ja schon irgendwie ein schöneres Questen als früher, insbesondere da man doch eine schönere Storyline in den Gebieten hat. Aber irgendwie ist es doch seltsam, finde ich, dass man es schon im Steinkrallengebirge zum General ernannt wird. Diese Gefühl, vom einfachen Abenteurer aufzusteigen, ist dabei leider auf der Strecke geblieben.

 

Aber genug von meiner Meinung. Was haltet ihr davon? Wie ist es euch beim Leveln ergangen? Und gibt es hier vielleicht einige, die mit Cataclysm erst angefangen haben und ihre Sicht dazu einmal kundtun wollen? Mich würde es mal interessieren wie ihr das seht.

5 Comments

  1. Ich persönlich fand das questen in den classic Gebieten (also bis mit Cata alles geändert wurde) nicht so schlimm.
    Ich habe damals insgesamt 7 Chars hochgezogen.
    Auch wenn ich das Brachland (incl. Chat :D) geliebt habe, nach dem 3ten Mal wurden die Quests langweilig. Also geht man einfach in eine anderen Zone (wahlweise auf einem anderen Kontinent) die für das gleiche lvl angesiedelt sind).
    Mit einem Char alle Gebiete durchzulvln war eh unmöglich. So konnte man allein mitnehmen und es war gut so.

    Ansonsten sprichst du mir als Classic „Helden“ natürlich mit dem Löwenanteil deines tollen Berichtes aus der Seele!
    Weiter so Numi, bin von dir auch nichts anderes gewohnt ! *thumps up*

  2. Ich bin Leidenschaftlicher Rollenspieler und auch PvE spieler und dies seit Classic ich kenne die Qualen die wir damals alle Erleiden mussten und diese Entwicklung genau so wie du sie im Text Verfasst hast, genau so fühlte ich mich als wir Arthas Besiegten, Deathwing und nun Garrosh selbst und das Feeling geht ja weiter.

    Mit Warlords of Draenor bin ich mir 100% sicher das es sich weiter steigt und es ich bin Froh das ich 10 Jahre Lang Wow Treu geblieben bin als Rollenspieler und PvEler ich hatte so viel Spaß, Ragerei, Leidenschaft, Fails und und und gehabt ich stürze mich sehr gerne ins Nächste Abenteuer 😉

    Zustimmung in allen Punkten!

  3. Ich erinnere mich gerne zurück an das alte Questen, dort man man solo quasi gar nicht spielen konnte.
    Es gab viel mehr Gruppen Quests für bis zu 5 Spielern, um einen fetten Elite-Gegner zu töten, der einfach im Weg war, den man aber töten musste, bevor man das nächst höhere Level erreicht hatte, oder man farmte sich ggf. an Wildschweinen hoch…

    Das Questen von 1-25 war ein Händchenhalten, damals wie heute, da wo man heute aber gesagt bekommt, man könne sich doch dort nützlich machen und bekommt 3-4 Quests in einem neuen Gebiet, da wurde einem damals nix gesagt außer :“He du! Hier geh auf die andere Seite der Welt, mach das beste drauß.“
    Worauf ein Marsch von mehreren Minuten folgte.

    Oder das Questen 50-60 in den Pestländern… Hier ein Kessel, dort ein Kessel, aber du bekommst kein Level zwischendurch, die Gegner steigen aber um 2 Level auf.
    Viel Spaß. o.o

    Da war man doch froh, wenn man später nach Outland kam… geregelte Quests und kein totales Wirrwarr…

  4. Kann deinen Worten nicht ein Wort hinzufügen!

  5. Also ich bin einer, der gerne Quest macht. 😀 Egal, ob man damit levelt oder nicht. ^^

    Als ich mit WoW Anfing mochte ich zwar die Story direkt aber so einige Quest haben mich doch echt angekotzt. Dieses Hin und her. Geh zu Punkt B komm zurück zu Punkt A. Geh Wieder Zu Punkt B und komm zurück zu Punkt A. Und dann geh wieder zu Punkt B, obwohl man das direkt alles zur selben Zeit hätte machen können! Besonders in der Scherbenwelt ist das zu Kotzen. Habe das System bei Cata echt gefeierrt, als man an dem selben Punkt dann direkt die Nachfolge Quest bekam und man erst einen Abschnitt nach den anderen machen musste. Hoffe zu WoD wird die Scherbenwelt passend dazu angepasst. Da level ich garnicht mehr gerne.
    Aber bei manchen Quest war das dann doch wieder ok, weil die ne Epische Story hatten. Wenn nicht die Flugrouten so unnötig lange gewesen wären. XD“

    Die Klassenquest vermisse ich sehr… Zwar gibt es jetzt wieder welche für Mönche und auch Hexenmeister aber die von Früher waren richtig gut. Besonders die vom Schamanen habe ich gefeiert! Dass man für die Totems der Elemente erstmal zu diesen Elementaren gehen musste war Genial! So lernte man auch was zur Story der Klassen! Ich hoffe Die werden in WoW auch wieder aufgegriffen und vielleicht auch mit Soloszenarien verbunden.
    Da habe ich sogar ne Geile Idee für Jäger bei ner Klassenquest. So eine Sniping Quest. 😀 Wäre doch echt passend und macht auch laune. Fände sowieso Geil, wenn Treffsicherheits Jäger auch Snipen könnten. 😀 Natürlich net so mit OneHits wie in Shootern aber das gehört hier jetzt nicht hin.

    Oh ja Phasing. Da sabber ich vor glück. <3 XD Endlich hat man mal veränderung gemerkt. Ehrlichgesagt ist mir das phasing teilweise sogar noch zu wenig. Da könnte man noch sehr viel mehr machen mit den Änderungen. 😀

    Cata am ANfang war Mega geil, auich wenn da doch einige Quest fehlten, weil es zu früh raus kam. Beispiel das Nördliche Brachland. da War Wochenlang ein Break bei einer Quest. erst Später musste man eine Kodo Karawane richtung Eschental begleiten. Aber War trotzdem alles geil. Besonders Gut fand ich ja die Instanzenquests. 😀 Endlich ging man nicht mehr sinnlos durch eine Instanz ohne zu wissen, warum. Jetzt hatte man auch immer aufgaben zu erledigen. Super Sache. 😀
    Ist mir net so aufgefallen, dass man jetzt ein Champion war. ^^" Kam mir eher so vor, dass man ein Söldner war, der ab und an mal Champion genannt wurde. Uns Gabs wie Sand am Strand.

    XD Daran habe ich nicht mehr gedacht, dass es das ja noch gab mit den Köpfen. lol XD Im Wald von Elwyn, wo man die Kobold ohren sammeln muss, wurde ja nicht die chance auf 2 Ohren geändert, ne, bei den Ohren stand jetzt einfach, zwei zu nehmen sei Unfair. XD hab ich gefeiert. lol

    Da muss man sagen, ohne die Ganze Kraft der anderen Aspekte und der Drachenseele hätte niemand Deathwing aufhalten können. WIr haben ihn ja nur minimal geschwächt. Seinen Panzer nur geschwächt, damit die Drachenseele Freies Schussfeld hatte.

    Wie Episch! Wir haben Gärten bepflanzt! 😀 XD
    Wir sind Legenden geworden. Deshalb fände ich auch, dass nach WoD eine neue Generation die Chance haben sollte, legenden zu werden. ^^ von neuem von Level 1 bis 100.

    100 Stacheleber? wieso hatte ich die Quest nie? D: War doch auch Hordler. oder hatten das nur Orcs?
    AN die brief Quest erinnere ich mich… warum? Weil ich die NPCs Killen wollte! GAHR!!

    Ja da haste schon recht. Früher war man noch am ANfang der Fußabtreter und jetzt als anfänger nicht mehr. Aber das gehört ja auch zur Lore der Zeit. Garrosh und Varian brauchten SOldaten. Sie hatten versucht die Spreu vom Weizen zu trennen. Da wurde man halt schnell zum General. Hat aber später auch niochts mehr bedeutet. In Pandaria war man ja z.B. der Fremdling. Da hat dich niemand am Anfang wie einen Helden behandelt. mehr wie einen EIndringling. Oder einfach nur Respektabel behandelt. Erst Später gilt man ja als Held. Außer bei den Klaxxi. Da ist es ja nur ein Vorrübergehendes Bündniss.

    Also ich bin Zufrieden wie das mit den Quests inzwischen so ist. ^^ Auch wenn mir manche Sachen fehlen.

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