Geschichte der Kriegsherren: Gul’dan

Geschichte der Kriegsherren: Gul’dan
Geschichte der Kriegsherren: Gul’dan
User Rating: 4.7 (10 votes)

Mit der kommenden Erweiterung Warlords of Draenor eröffnet sich uns als Spieler erstmals die Möglichkeit, nicht nur eine Instanz, sondern ein gesamtes Addon in der Vergangenheit zu erleben. Bevor wir allerdings in diese veränderte Vergangenheit reisen, möchte ich euch vorstellen, was die großen Kriegsherren der Orcs in unserer Zeitlinie alles getrieben haben und was ihre Clans auszeichnet.

Kommen wir zum Letzten auf der Bild. Doch eigentlich handelt es sich bei ihm nicht um einen der Kriegsherren der Eisernen Horde. Näheres dazu findet ihr am Ende des heutigen Textes, als kleinen Ausblick auf die zukünftige Vergangenheit Gul’dans. Zuerst aber wollen wir den ruchlosen und heimtückischen Charakter unserer Zeitlinie besser beleuchten.

 

 

Der verräterische Schüler

Über die Vergangenheit von Gul’dan weiß man nicht sonderlich viel. Er wuchs im Schattenmondclan auf und zeigte bereits früh ein außerordentliches Talent im Umgang mit den Elementen. Seine Fähigkeiten waren so außergewöhnlich, dass Ner’zhul, der Oberste Schamane des Clans, ihn als seinen Schüler aufnahm und ihn unterrichtete.

gul__dan_by_nimao-d4tt4p0Doch schon damals hatte Gul’dan ein finsteres Wesen, das nach immer mehr Macht gierte. Als Ner’zhul schließlich von Kil’Jaeden den Auftrag erhielt, einen Krieg gegen die Draenei zu beginnen, unterstützte Gul’dan seinen Meister voll und ganz. Mit Feuereifer war er dabei, als Draeneidörfer niedergebrannt und die Bevölkerung niedergemetzelt wurden.

Doch als Ner’zhul Zweifel zu bekommen schien, begann auch Gul’dan zu zweifeln. Nicht an der Sache der Orcs, sondern an der Stärke seines Meisters. Als Ner’zhul Nachforschungen in Oshu’gun anstellen wollte, folgte sein Schüler ihm und verfolgte seine gesamte Unterhaltung mit den Geistern. Noch bevor der Erzschamane reagieren konnte, war Gul’dan bereits verschwunden.

 

Sofort kontaktierte der machthungrige Orc Kil’Jaeden und verriet seinen vormaligen Meister. Kil’Jaeden, der dieses Verhalten nur zu gut schätzte, stattete Gul’dan mit einer großen Macht aus und lehrte ihn zudem den Umgang mit dämonischer Magie. Dies machte Gul’dan zum ersten Hexenmeister der Orcs. Und er sollte der mächtigste Hexer aller Zeiten werden.

 

 

Aufstieg und Fall des Schattenrates

Um seine Machtstellung innerhalb der Orc-Gesellschaft zu sichern, die er nun dank Kil’Jaeden inne hatte, suchte sich Gul’dan einige Gleichgesinnte und lehrte sie, was der Erzdämon ihn gelehrt hatte. Mit den anderen Hexern zusammen erschuf er den Schattenrat, eine Organisation, die bis zum Ende des Ersten Krieges die Geschicke der Horde lenken sollte.

gul_dan_by_tamplierpainter-d5jtdcfUm die Orcs völlig unter die Kontrolle der Legion zu bringen, befahl Kil’Jaeden seinem neusten Untergebenen, die Häuptlinge der einzelnen Stämme dazu zu bringen, vom Blut des Dämons Mannoroth zu trinken. Dieses sollte ihnen die Kraft und Stärke geben, die Draenei endgültig auszurotten, es sollte sie aber auch in einen Blutrausch stürzen und der Legion hörig machen.

Also nutzte Gul’dan seine Stellung aus und versammelte alle Kriegsherren, um seinen Plan zu präsentieren. Lediglich einer widersprach diesem Ideal: Durotan von den Frostwölfen. Schon länger hatte Gul’dan den aufsässigen Frostwolf im Auge, jetzt jedoch hatte er einen Grund, ihn völlig überwachen zu lassen. Später sollte er für seine Verbannung und seinen Tod verantwortlich sein.

Als die Kriegsherren und ihre Clans schließlich aber vom Blut des Dämons getrunken hatten, ließ er sie auf die Draenei los.

Keiner dieser Gestalten sollte das Massaker überleben, so war der Befehl. Und die Orcs machten ihren Job gut.

Gul’dan und sein Schattenrat nutzten diese Kriegswirren, um einige grausame Experimente durchzuführen. Eines davon beinhaltete die Kreuzung von Draenei und Orcs, was ihm schließlich mit der „Geburt“ von Garona gelang. Sie war das Produkt einer Vergewaltigung ihrer Mutter durch einen orcischen Krieger auf Gul’dans Befehl hin.

Der Hexenmeister quälte und folterte sie, ließ sie künstlich schneller altern und formte sie so langsam zu einer perfekt loyalen und tödlichen Waffe.

Doch die Draenei waren bald fast ausgerottet, und der Blutdurst der Orcs war bei Weitem nicht gestillt. Fast sah es so aus, als ob sie sich gegenseitig vernichten würden. Doch da wurde Gul’dan von einem Mann kontaktiert, der sich als Wächter von Tirisfal vorstellte.

Medivh versprach dem Orc das, was er sosehr verlangte: die Macht eines Gottes, weggeschlossen im Grabmal des Sargeras auf Azeroth. Er müsse nur die Menschen vernichten, und schon stünde ihm diese Macht offen.

Getrieben von der Gier schuf Gul’dan auf der Draenor-Seite ein Portal, welches einen Durchgang nach Azeroth darstellen sollte. Medivh das es ihm auf Azeroth gleich, und bald schon kamen die Orcs nach Azeroth.

Bevor jedoch ein richtiger Krieg losbrechen konnte, wollte Gul’dan die Orcs vereinen. Nicht um ihrer selbst willen, sondern damit er eine bessere Kontrolle über sie ausüben konnte. Beinahe perfekt für diese Rolle war Blackhand vom Blackrock-Clan.

Der kriegswütige Orc hatte sich als brutaler Stratege herausgestellt. Doch seine Gier nach Macht war es, die Gul’dan aufmerksam machte. Blackhand ließ sich einfach manipulieren, indem Gul’dan ihn in den Schattenrat aufnahm und ihn so augenscheinlich an allen Entscheidungen teilnehmen ließ.

Gul'dan_'Submits'_to_DoomhammerIn Wahrheit jedoch lenkte der Schattenrat und vor allem Gul’dan die Geschicke der Horde. Über die Jahre des Ersten Krieges suchte er nach einer Spur des Grabmals, doch fand er keine. Alles, was er wusste war, dass Medivh dessen Standort kannte.

Als er am Ende des Ersten Krieges davon erfuhr, dass die Allianz eine Truppe zusammenstellte, um Medivh zu töten, beschloss Gul’dan im Schutz des Schattenrates, den Geist des Wächters zu überfallen. Doch als er sich gerade durch dessen Gedanken grub, töteten Lothar und Khadgar den Magier. Gul’dans Geist war gefangen im sterbenden Geist des Wächters. Er fiel in ein Koma, aus dem er erst einige Zeit später erwachen sollte.

 

Diese Zeit jedoch nutzte die rechte Hand von Blackhand, Orgrim Doomhammer, um die Kontrolle über die Horde zu erlangen und den Schattenrat bis auf den letzten Mann auszurotten. Als Gul’dan erwachte, war er umringt von Kriegern Doomhammers, und der Kriegshäuptling selbst wollte seinen Tod. Doch der Hexer flehte und bettelte um sein Leben, schwor Doomhammer die Treue und versprach, ihm mächtige Soldaten für den weiteren Eroberungszug zu erschaffen.

 

 

Der Tod des Verräters

Nachdem er erwacht war und um sein Leben bettelte, ging Doomhammer einen Handel mit ihm ein, obwohl er wusste, dass er es eines Tages bereuen würde. Gul’dan sollte dem neuen Kriegshäuptling Informationen über Blackhands Getreue geben und ihm zudem mächtige Krieger erschaffen.

Gul'dan_TCGGul’dan tat wie ihm geheißen und verriet die Söhne Blackhands, Rend und Maim, die ohnehin bereits jegliche Bande zu ihm hatten fallen gelassen. Auch verriet er die Räuber, die sich den Brüdern anschließen wollten. Doomhammer löste daraufhin ihren Rang auf und verteilte sie als Grunzer auf die einzelnen Regimenter der Horde. Diejenigen, die loyal zu ihm standen, vereinte er unter Fenris dem Jäger.

Um den zweiten Teil seiner Abmachung zu erfüllen, versammelte Gul’dan die verbliebenen Nekrolyten der Horde um sich und begann zu experimentieren. Er wollte die Leichen getöteter Soldaten von Stormwind wiedererwecken. Doch gelang ihm das nicht, egal, was er versuchte.

Schließlich traten die gesamten Nekrolyten, Gul’dan und Cho’gall in einem gemeinsamen Ritual zusammen und begannen eine Beschwörung.

Im Laufe des Rituals opferte Gul’dan jeden einzelnen Nekrolyten und saugte ihre Seelen in kleine grüne Steine. Die Seelen der getöteten Orcs platzierte er nun in den Händen der gefallenen Soldaten Stormwinds und beschwor die Geister des Schattenrates.

Schließlich gelang die Beschwörung, und als erster Todesritter öffnete Teron Blutschatten erneut die Augen. Viele weitere dieser Krieger folgten ihm. Doch waren sie in keinem Fall loyal zu Doomhammer, was er jedoch nie erfuhr. Ihre Loyalität galt immer noch einzig und allein Gul’dan.

Doch Doomhammer war es gleich. Er hatte genug mit dem Krieg zu tun, und Gul’dan hatte seine Schuld erfüllt. Er überließ ihm die Ruinen von Stormwind und die Insel Balor und zog weiter gen Norden.

Während des Zweiten Krieges hielt sich Gul’dan weitestgehend zurück. Er sammelte von seiner Basis im Süden aus immer mehr Informationen und fand gegen Ende schließlich den Ort, wegen dem er diesen ganzen Krieg überhaupt begonnen hatte: das Grabmal des Sargeras!

Zwischenzeitlich ergab sich jedoch ein Problem: Durotan, den er einst verbannt hatte, war wieder zur Horde zurückgekehrt und wollte Doomhammer von dem Pakt mit den Dämonen berichten. Doch noch bevor der Frostwolf dergleichen bei einem zweiten Besuch beim Kriegshäuptling tun konnte, schickte Gul’dan ihm seine Häscher nach, die ihn und seine Frau Draka töteten und ihren Sohn zum Sterben zurückließen.

Gul'dan_HoWGetrieben von der puren Machtgier rief er seine Loyalen zu sich in der Stunde, als Doomhammer gerade Lordaerons Hauptstadt belagerte. Der Stormreaver-Clan und der Zwielichthammer folgten seinem Ruf und gemeinsam segelten sie zu den Verlorenen Inseln. In einem aufwendigen Ritual hoben sie das Grabmal vom Meeresgrund und betraten, dicht gefolgt von den Häschern der Horde, die Ruinen.

Doch die Ruinen waren nicht leer. Dutzende Dämonen, vor Äonen eingesperrt mit den Überresten des Dunklen Titanen und nach all der Zeit wahnsinnig und gierig nach Blut, erwarteten die unwissenden Orcs und zerrissen sie. Die Gruppe um Gul’dan kämpfte sich immer weiter vor, doch wurden sie immer weniger.

 

Schlussendlich war nur noch Gul’dan übrig. Alle anderen waren tot oder geflohen. Doch auch der mächtigste aller Hexer war gezeichnet. Blutend und dem Ende nahe sank er vor der letzten Kammer nieder. Der Avatar von Sargeras oder ein höherer Dämon verspotteten seinen jämmerlichen Versuch, Macht zu erlangen.

Und da erkannte der Hexenmeister schlussendlich, dass Sargeras ihn nur für seine eigenen Zwecke missbraucht hatte und er ebenfalls nur eine Marionette gewesen war. Kurz darauf erlag er seinen Verletzungen und starb.

Einer seiner Gefolgsleute wagte es scheinbar noch einmal in das Grabmal und barg den Schädel seines Meisters. Denn dieser sollte im weiteren Verlauf der Geschichte noch einen Einfluss haben. Ein Teil Gul’dans lebte mit seiner Macht in ihm weiter, bis Illidan Stormrage diese Macht schließlich absorbierte.

 

 

Der Stormreaver-Clan

Viel gibt es über den Stormreaver-Clan nicht zu sagen. Gul’dan formierte seine Getreuen in diesem Clan um sich, kurz bevor die Horde in Azeroth einfiel. Mit ihm als ruchlosen und unangefochtenen Anführer hatte der Clan nur einen Zweck: Gul’dan zu dienen und ihn zu beschützen.

Stormreaver_ClanWährend des Zweiten Krieges waren die Stormreaver nicht gern gesehen innerhalb der Horde, da ihre Loyalität nicht dem Kriegshäuptling, sondern dem Hexer galt. Doch Doomhammer brauchte sie, da sie trotz allem einen mächtigen Teil der Armee ausmachten.

Als Gul’dan jedoch den Ort des Grabmals entdeckte, zogen sich die Stormreaver sofort aus dem Kampf zurück und folgten ihrem Meister. Doch sie sollten einen großen Preis bezahlen.

Diejenigen, die mit Gul’dan ins Grabmal vordrangen, wurden von Dämonen niedergemetzelt. All jene, die zu entkommen versuchten, töteten die Häscher der Blackrock und stürzten ihre Seelen in die Verdammnis.

Heute gibt es nur zwei bekannte Überlebende des Clans. Drak’thul, einer der wenigen überlebenden Nekrolyten, lebt heute als Einsiedler auf den Verlorenen Inseln und versucht, die Geister seiner Vergangenheit loszuwerden. Und Garona, die Assassine, die sich jahrelang aus dem Geschehen der Welt heraushielt, bis ihr Sohn Med’an auf der Bühne der Geschehnisse erschien.

Gerüchten zufolge soll es noch einige wenige weitere Überlebende geben, die wie Drak’thul die Einsamkeit vorziehen und durch die Welt wandern.

 

 

Gul’dan in Warlords of Draenor

Wie ja oben bereits erwähnt, möchte ich einen kurzen Ausblick auf Gul’dan geben. Denn er ist in gewisser Weise etwas Besonderes in dieser Zeitlinie. Allerdings sei angemerkt, dass es sich hierbei um Spoiler handelt. Also sollten wirklich nur die weiterlesen, die etwas dazu erfahren wollen.

 

200px-Portrait-guldan-largeAnders als all die anderen Kriegsherren hat sich Gul’dan nämlich nicht von Garroshs Warnung vor dem Dämonenblut beeindrucken lassen. Wie auch in unserer Zeitlinie hat er vom Blut Mannoroth getrunken und seinen Pakt mit Kil’Jaeden besiegelt. Doch anders als früher wurde er nicht der mächtige Hexer, den man kennt. Die Stormreaver unter ihm werden als Aussätzige behandelt, da sie mit Dämonen paktieren. Gul’dan steht also alleine da mit seinem Clan und erhofft sich die Hilfe der Dämonen.

Das ist übrigens auch der Grund, warum Gul’dan als einziger Orc auf dem Artwork grüne Haut hat.

7 Comments

  1. super Serie, toll ausgearbeitet 🙂
    Zu der Sache mit dem Schädel: Ich hab irgendwo mal gelesen, dass die von Doomhammer ausgesandten Jäger ihm Gul’dans Schädel gebracht haben…sie sind also entweder in das Grabmal eingedrungen oder haben den von dir beschriebenen Anhänger getötet.

    • Soweit mir bekannt ist, wurde das Ganze von einem anderen Orc geborgen, ging dann aber recht schnell in den Besitz eines anderen Orc-Häuptlings eines weniger wichtigen Stammes über. Den hat Grom Hellscream irgendwann getötet und den Schädel dann Ner’zhul überbracht. Und von da an ist der Weg ja relativ klar und deutlich.

  2. Mal wieder super Arbeit numisel !

  3. Waren die ersten Todesritter wirklich Guldan verpflichtet und standen treu zu ihn ?
    Ich meine nämlich als Guldan die Horde verriet und zu den Inseln gelangen, war Teron Blutschatten bei Doomhammer anwesend als diese Nachricht Doomhammer erreichte und worauf Bluttschatten nochmals Doomhammer und der Horde die Treu schwörte.

    Bin sowie so mal gespannt ob Blutschatten in WoD eine neue Rolle bekommt.
    sry für mein satzbau und so ^^

    • Also erstmal zu Blutschatten in WoD: wenn dann dürften wir ihn als Mitglied des Schattenmondclans kennenlernen – und dann als Orc. Und ob sein Name vor der Verwandlung in einen Todesritter schon Blutschatten war, weiß man ja nicht. Aber es ist wie mit allen bekannten Orcs: man darf hoffen und träumen, sie zu finden 😉

      Naja, das mit der Treue ist ja sowieso so eine Sache 😉 Offiziell standen sie ganz loyal zur Horde und zu Doomhammer, weil sie ja extra für ihn erschaffen wurden. Inoffiziell standen sie loyal zu Gul’dan, da sie ja sein ehemaliger Schattenrat waren. Was jetzt jeder einzelne Todesritter daraus gemacht hat, ist jetzt wieder seine Sache. Man siehts ja auch später, dass die Todesritter sich sehr schnell an Ner’zhul wenden und mit ihm die Horde wiederaufleben lassen wollen, ohne Gul’dan lange nachzutrauern.

  4. Bilde mir ein, irgendwo gelesen zu haben, das Teron es Guldan übel nahm, ihn einfach getötet zu haben und er von Anfang an auf der Seite von Doomhammer stand, und dieser ihn quasi als Agent nutze.

    • Hmm… käme mir seltsam vor. Teron wurde auf Doomhammers Befehl hin ermordet und von Gul’dan von den Toten zurückgeholt. Andersherum wäre es sinnvoll, dass Teron als Agent für Gul’dan gearbeitet hat. Aber ich wüsste nicht, was er, zumindest anfangs, gegen seinen alten Meister gehabt haben sollte.

Leave a Reply

Your email address will not be published.

You may use these HTML tags and attributes: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>

*

JustNetwork | Just! Stevinho
Registrieren
Username Passwort