Geschichte der Kriegsherren: Ner’zhul

Geschichte der Kriegsherren: Ner’zhul
Geschichte der Kriegsherren: Ner’zhul
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Mit der kommenden Erweiterung Warlords of Draenor eröffnet sich uns als Spieler erstmals die Möglichkeit, nicht nur eine Instanz, sondern ein gesamtes Addon in der Vergangenheit zu erleben. Bevor wir allerdings in diese veränderte Vergangenheit reisen, möchte ich euch ab heute vorstellen, was die großen Kriegsherren der Orcs in unserer Zeitlinie alles getrieben haben und was ihre Clans auszeichnet.

Wir nähern uns den letzten beiden der gezeigten Kriegsherren. Wobei wir heute bereits zum letzten Anführer innerhalb der Horde kommen, dazu aber nächstes Mal mehr. Ner’zhul war einst ein angesehener Mann unter den Orcs, beliebt und respektiert. Doch er wollte mehr. Dieses Verlangen nach größerer Macht trieb ihn in die Arme von Kil’Jaeden, aus denen er sich nie wieder befreien sollte, auch wenn er es einige Male versuchte.

 

 

Das spirituelle Oberhaupt der Orcs

Ner’zhul war vor dem Ersten Krieg der Clanführer und spirituelle Leiter des Schattenmond-Clans. Einige Jahre vor den Ereignissen um die Entstehung der Horde verlor er bereits seine Frau Rulkan. Doch dank seiner überaus mächtigen Fähigkeiten als Schamane sprach er weiterhin mit ihrem Geist und den Geistern aller anderen Ahnen der Orcs.

NerzhulNer’zhul war der wohl einflussreichste Orc zu dieser Zeit. Jeder, der spirituellen Rat suchte, wandte sich an den Schamanen und hörte auf seine Weisungen. Nicht nur seine Ratschläge erwiesen sich als hilfreich, auch seine Visionen halfen vielen Orcs, denn sie wurden immer wahr.

Doch trotz dieser Würdigungen, trotz seines hohen Ansehens und der Tatsache, dass er einem Führer der Orcs zu dieser Zeit am nächsten kam, wollte er mehr. Er wollte mehr Macht, mehr Einfluss und mehr Wissen. Doch wusste er nicht, wie er das anstellen sollte.

Eines Tages, als er erneut mit den Geistern in Verbindung trat, sprach der Geist von Rulkan zu ihm und warnte ihn vor der Gefahr, die von den Draenei ausging. Erstaunt über diese Warnung wollte es Ner’zhul zunächst nicht glauben.

Doch Rulkan überzeugte ihn schließlich davon, und wenige Tage danach führte sie Ner’zhuls Geist zu einem mächtigen Wesen. Es war wunderschön und verführerisch, und es bot Ner’zhul die macht, die er so innig verlangte.

Kurz darauf rief der Schamane die Anführer aller Orc-Clans zusammen und berichtete ihm von seinen Visionen. Er offenbarte ihnen die Gefahr durch die Draenei und die Stärke, die ihnen durch dieses wunderschöne Wesen zur Verfügung stehen würden.

Und so begann der Krieg der Orcs gegen die Draenei. Sie überfielen ihre Dörfer, griffen ihre Städte und Tempel an und richteten Blutbäder an, wo sie nur konnten. Doch obwohl Ner’zhul nun endlich die Macht und den Respekt hatte, den er immer ersehnt hatte, fühlte er sich eigenartig.

Die Geister antworteten nicht mehr auf seine Rufe, und auch die anderen Schamanen verloren ihren Kontakt zu den Vorfahren und Elementen. Und nach all den Kämpfen gegen die Draenei wurde ihm Ner’zhul die Ähnlichkeit zwischen ihnen und dem schönen Wesen bewusst.

Verwirrt ersuchte er Hilfe beim Heiligen Berg Oshu’gun, wo die Verbindung zu den Ahnen am Stärksten war. Doch als sein Geist ihre Welt betrat, wurde er als Monster und Verräter begrüßt. Rulkan erschien vor ihm. Und dieses Mal war es die echte.

Denn, wie sie ihm offenbarte, waren alle seine Visionen nur Schein. Kil’Jaeden, das wunderschöne Wesen, habe ihn getäuscht und ihn so zum Genozid an einem friedlichen Volk getrieben. Voller Abscheu über seine eigenen Taten, und voll Hass gegenüber Kil’jaeden wollte Ner’zhul die Orc-Clans warnen.

Doch wurde er verraten. Sein eigener Schüler, Gul’dan, war ihm gefolgt und hatte sein Gespräch mit den Geister belauscht. Gierig nach eigener Macht hatte er sofort Kil’Jaeden berichtet, was geschehen war.

Und der Dämonenlord belohnte Personen, die ihm gefielen. Gul’dan erhielt die Macht, die Ner’zhul geschenkt worden war, sowie dessen Position und Einfluss. Ner’zhul indes wurde all dem entledigt und diente nur noch als bloße Marionette im Spiel der Dämonen.

 

 

Der Blutrausch der Horde

Hilflos musste Ner’zhul mit ansehen, wie die Orcs unter Gul’dans Führung immer weiter in die Hände der Dämonen gerieten. Kil’Jaeden zwang ihn dazu, all dem beizuwohnen in dem Wissen, dass er nicht die Macht hatte, es zu verhindern. So wusste der Schamane um die Gründung und den Aufstieg des Schattenrates hinter dem Rücken der anderen Clans, ebenso wie er die dämonischen Rituale, die die Schamanen der Orcs zu Hexenmeistern werden ließen, mitansehen musste.

ner__zhul_by_vaejoun-d4gch48Doch Gul’dan wurde in all seine boshaften Zurschaustellung von Dominanz über seinen ehemaligen Meister unvorsichtig. Er gewährte Ner’zhul Zugang zu allen Dokumenten des Schattenrates und ließ ihn sogar an dessen Zusammenkünften teilhaben. Bei einem seiner Studien entdeckte der Schamane etwas, was die Orcs noch tiefer in den Abgrund treiben würde.

Er fand die Pläne Gul’dans, die Orcs durch das Blut von Mannoroth an die Legion zu binden. Doch was sollte er nun tun? Aufgrund seiner geringen und Gul’dans hohen Position würde kein Orc ihm Glauben schenken.

Niemand, bis auf einer. Ein Orc, der sich schon länger über den Werdegang der Orcs beklagte: Durotan von den Frostwölfen.

Unter äußerster Geheimhaltung trafen sich Ner’zhul, Durotan und Draka, und der gefallene Schamane berichtete ihnen von den schrecklichen Dingen, die den Orcs bevorstehen würden.

Geschockt von seinen Offenbarungen, dennoch mit einer gewissen Skepsis, glaubten sie ihm. Und so weigerte sich der Frostwolf-Clan, vom Blut der Dämonen zu trinken. Keiner sollte jemals von dem Pakt der drei erfahren, da das Geheimnis Jahre später mit dem Tod Durotans und Drakas mit ihnen sterben sollte.

Während des gesamten Ersten und Zweiten Krieges blieb Ner’zhul im Schatten der Bedeutungslosigkeit verborgen. Erst nachdem sein verräterischer Schüler und die Horde besiegt waren, erhob sich der alternde Schamane wieder zu voller Stärke.

 

 

Das Ende Draenors

Als die Allianz gegen Ende des Zweiten Krieges schließlich die Orcs zurückdrängte und das Portal schloss, wurde Ner’zhul auf der Draenor-Seite von dem Energiestoß des schließenden Portals getroffen. Schwer verwundet zog er sich ins Schattenmondtal zurück, wo er sich und seinen Clan für die nächsten zwei Jahre isolierte. In dieser Zeit regenerierte er sich von seinen Verletzungen, bekam jedoch seltsame Vision: Visionen vom Tod. Als Folge bemalte er sein Gesicht weiß wie einen Totenschädel.

Ner'zhul_TCG_AltAls dann schließlich Teron Blutschatten, der die Reste der Horde nach der Schließung des Dunklen Portals wiedervereint hatte, ihn aufsuchte, um ihn zu bitten, erneut die Führung der Horde zu übernehmen, begrüßte er ihn mit den Worten: „Ich hatte Visionen vom Tod, und nun bist du hier!“

Als Blutschatten ihm seinen Plan offenbarte, mehr Welten für die Horde zum Erobern zu finden, ging Ner’zhul den Deal ein. Er forderte jedoch einige Artefakte, die nur auf Azeroth zu finden waren.

Blutschatten öffnete daraufhin den kleinen Riss zwischen den Welten, der geblieben war, erneut und betrat mit den verbliebenen Orc-Clanführern die Welt der Menschen erneut. In den gesamten Östlichen Königreichen sammelten sie Artefakte zusammen, die sie Ner’zhul brachten.

Darunter war auch der Schädel seines einstigen Schülers Gul’dan. Dieses benötigte er nicht für seine Rituale, doch er wollte, dass sein verräterischer Protegé nun sah, welche Macht er besaß.

Der Schädel allerdings war durch die schiere Macht, die auch Gul’dan in seinem Leben angesammelt hatte, zu einem machtvollen und einflussreichen Artefakt geworden. Und so veränderte der Einfluss des Schädels Ner’zhul langsam, machte ihn gieriger nach mehr Stärke und ließ ihn gleichzeitig gleichgültiger gegenüber der Horde werden.

Als alle Artefakte zusammengetragen waren, ergab sich jedoch ein neues Problem: die Allianz hatte sich nun ebenfalls einen Weg durch das Portal gebahnt und bedrohte die Machenschaften des alten Schamanen. Hastig eilte Ner’zhul von der Höllenfeuerzitadelle über Auchindoun zum Schwarzen Tempel, immer verfolgt von der Allianz. Im Zuge dieser Verfolgungsjagd verlor er so manchen treuen Kämpfer, doch war ihm das inzwischen egal. Im Schwarzen Tempel angelangt öffnete er schließlich das erste von vielen Portalen. Auf ganz Draenor hatte er bald Portale, die alle an der Energie des Planeten zehrten. Als schließlich das finale Portal aufgestoßen wurde, hielt der Planet ihm nicht mehr stand.

Draenor begann zu zerbrechen, was auch Ner’zhul spürte. Doch ihm war sowohl Draenor als auch die Reste der Horde egal. Mit seinen wenigen noch vorhandenen Unterstützern ließ er all das hinter sich und trat durch das letzte Portal, während Draenor hinter ihm kollabierte.

 

 

Eine unfreiwillige zweite Chance

Doch Ner’zhul und seine Anhänger wussten nicht, dass am Ende des Portals nicht die Erlösung, sondern Kil’Jaeden auf sie warten würde.

Ner'zhul_TCGDer Eredar zerriss die Orcs sofort, als sie das Portal verließen. Ner’zhuls Leib wurde zerschmettert, doch sein Geist blieb am Leben. Der Lord der Legion folterte aufs Schrecklichste, bis er ihm schließlich eine zweite Chance anbot:

Gebunden an einen Helm sollte er erneut die Chance haben, die Welt Azeroth für die Invasion der Legion vorzubereiten. Doch sollte er erneut scheitern, würden ewige Qualen auf ihn warten!

Und so band Kil’Jaeden den Geist des Orc-Schamanen an einen Helm, fasste diesen mit einer Rüstung und einem Runenschwert in kosmisches Eis und warf ihn über dem Norden des Planeten ab.

Der Lichkönig war geboren, und er sollte die Zukunft des Planeten aufs Äußerste beeinflussen. Ner’zhul blieb der Herrscher über die Geißel, bis er schließlich mit Arthas verschmolz.

Nach einigen Jahren, in denen Ner’zhul und Arthas‘ Menschlichkeit um die Dominanz rangen, tötete der Lichkönig Arthas schließlich beide seiner Persönlichkeiten. Da niemand wieder etwas von Ner’zhul vernommen hat, ist davon auszugehen, das er dabei endgültig verschwand.

 

Der Schattenmondclan

Über den Schattenmond-Clan sind nicht sehr viele Details bekannt. Die meisten Informationen beziehen sich direkt auf Ner’zhul und seine Taten.

Der Name des Clans, einem der mächtigsten und einflussreichsten Clans auf Draenor, rührt von dem Ort her, an dem sie lebten: dem Schattenmondtal. Ein Tal, in dem besondere natürliche Umstände für einen ewig dämmrigen Zustand sorgten.

Die Mitglieder des Clans zeichneten sich hauptsächlich durch ihre starke Verbindung zu den Ahnen aus, was dazu führte, dass einige der mächtigsten Orc-Schamanen aus ihren Reihen entstammten. Nach dem Zusammentreffen mit Kil’Jaeden und der Legion wurden diese Schamanen jedoch zum großen Teil die Hexenmeister der Horde.

ShadowmoonWährend der Kriege gegen die Menschen war der Schattenmondclan, ebenso wie ihr Anführer Ner’zhul größtenteils kaltgestellt. Nach der Schließung des Portals übernahmen sie jedoch die führende Rolle in der unter Ner’zhul wiedervereinten Horde. Unter ihrer Federführung eroberten die Orcs vier äußerst mächtige magische Artefakte: das Szepter von Sargeras, das Auge von Dalaran, das Buch Medivhs und den Schädel von Gul’dan. Mithilfe dieser Artefakte erschufen Ner’zhul und seine Anhänger Dutzende Dimensionsportale.

Doch waren diese Portale der Untergang für Draenor. Bloß eine Handvoll Schattenmond-Orcs flohen mit Ner’zhul durch das Portal.

Doch ereilte sie ein schlimmeres Schicksal. Wie ihr Meister wurden sie zerrissen und gefoltert. Einige Theorien besagen, dass die Geister der getöteten Orc-Schamanen und –Hexenmeister die ersten Lichs der Geißel bildeten.

Der restliche Clan, von Ner’zhul zum Sterben zurückgelassen, schaffte es irgendwie zu überleben. Ein Großteil schloss sich Magtheridon und seiner Höllenhorde an, als dieser sich in der jetzigen Scherbenwelt niederließ. Nachdem Illidan die Macht erlangt hatte, blieben sie ihm treu und bildeten einen Grundstock für seine Streitkräfte, insbesondere die äußerst begabten Hexenmeister.

Ein kleinerer Teil jedoch blieb unverdorben und lebte weiterhin im Schattenmondtal. Dort schlossen sie sich nach der erneuten Öffnung des Dunklen Portals Thralls neuer Horde an, um so gegen die Angriffe der Dämonen gewappnet zu sein.

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